Die Geschichte des Dramas als literarischer Grundgattung - in 10 Punkten
Entstanden ist das Drama bei den alten Griechen, dort hatte es eine wichtige Funktion in Staat und Gesellschaft. Die Entwicklung ging so, dass einem Schauspieler, dem "Protagonisten" ein "Antagonist" gegenübergestellt wurde, um einen Konflikt deutlich machen zu können. Ein Chor kommentierte das dann.
Der Philosoph Aristoteles hat dann einige Dinge beschrieben, die später als "Regeln" aufgefasst wurden:
Einheit der Handlung
Einheit des Ortes
Einheit der Zeit
"Fallhöhe", d.h. es muss in der Tragödie um den Sturz eines hohen Menschen gehen (König, Feldherr), damit die Zuschauer
Schrecken und Mitleid erfahren können,
was ihre Leidenschaften reinigen soll.
Diese Theatertheorie wurde vor allem in Frankreich zur Zeit von Racine und Corneille aufgenommen und war Standard ("klassizistisches" Theater).
In Deutschland wurde es von Gottsched vertreten,
der dabei von der sogenannten "Neuberin" unterstützt wurde, die die Vorstellungen der herumreisenden Theatergruppen verbessern wollte.
Der deutsche Dichter Lessing hat sich dann gegen diese klassizistische Richtung gewendet und sich mehr an Shakespeare orientiert. Ziel war ein Theater, das sich mehr an den Gefühlen des bürgerlichen Publikums orientiert. Für ihn stand "Mitleid" als Mitfühlen im Vordergrund. Ein Nationaltheater für ganz Deutschland gab es nur kurz in Hamburg.
Schillers "Die Räuber" und vor allem "Kabale und Liebe" steht dann für das Drama des Sturm und Drang: Willen zur Veränderung der Gesellschaft und "bürgerliches Trauerspiel", d.h. es werden die Interessen des Bürgertums gegen den Adel vertreten. Hervorzuheben ist die Begeisterung der Stürmer und Dränger am Theater Shakespeares, seiner Orientierung an der wilden Wirklichkeit, unabhängig von irgendwelchen Vorgaben.
Goethes Iphigenie auf Tauris steht dann für das klassische Theater mit strengem Aufbau in fünf Akten und dem Ziel der Bildung zu einer "schönen" = edlen Seele. Schiller unterstützte das durch seine Theorie des Theaters als einer "moralischen Anstalt"..
Diesem "geschlossenen" Theater stellte Bertolt Brecht das "epische" Theater gegenüber, dem es mehr um kritisches Durchschauen und Selber-Nachdenken ging als um "Einfühlung". Typisch ist zum Beispiel "Der gute Mensch von Sezuan". Siehe dazu auch: https://www.schnell-durchblicken2.de/von-aristoteles-bis-heute
Heute gibt es viele Theaterrichtungen, vieles davon ist "postmodern", d.h. entfernt sich von allen Vorstellungen, man könnte noch große Theorien verbreiten (sei es nun die klassische von Goethe und Schiller oder die eher linke, sich als Fortschritt in Richtung Veränderung der Welt verstehende von Brecht). Stattdessen wird die Vielfalt der Gesellschaft gezeigt - und man glaubt auch nicht mehr an die Traditionen des alten bürgerlich-kulturellen Sprechtheaters. Bezeichnend ist, dass sogar der Begriff des "postdramatischen" Theaters verwendet wird. Siehe dazu auch: https://www.schnell-durchblicken2.de/postdramatisches-theater
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