Stoff zum Nachdenken, Diskutieren und Schreiben
Auf dieser Seite und ihren Unterseiten präsentieren wir Überlegungen, Informationen und Situationen, die Anlass geben zum Nachdenken, zum Diskutieren und vielleicht auch zum Verfassen von Texten.
Soll der Computer wirklich wieder aus den Klassenzimmern verbannt werden?
Am 19.10.2016 ist im Tagesspiegel von Ariane Bemmer ein Artikel erschienen mit dem Titel:
Rettet die bildschirmfreien Klassenzimmer
Schulen brauchen keine Computer, sie brauchen konzentrationsfähige Schüler. Da stören Computer nur.
In dem Artikel, den wir ausurheberrechtlichen Gründen hier nicht präsentieren können, der aber leicht im Internet abzurufen und zudem als Vorlage sehr interessant ist, geht es um die von der Politik gewollte und unterstützte Digitalisierung auch im Schulbereich. Sie wird in knapper Form so radikal kritisiert, dass sich darüber sehr gut diskutieren lässt. Am Ende kann auch gut ein Leserbrief stehen.
Gefunden haben wir den Artikel auf der folgenden Seite:
https://www.tagesspiegel.de/politik/digitalpakt-fuer-schulen-rettet-die-bildschirmfreien-klassenzimmer/14712278.htmlDazu ein paar kritische Anmerkungen, die man im Unterricht gut nutzen kann:
Richtig ist dabei sicher, dass Schulen „konzentrationsfähige Schüler“ brauchen und die Nutzung vieler IT-Möglichkeiten heute dieses Ziel eher behindert.
Richtig ist auch, dass Schüler mehr ans wirkliche Leben herangeführt werden sollten, statt sich in virtuellen Welten zu bewegen.
Problematisch ist aber, dass zu wenig berücksichtigt wird, dass Computer eben auch eine überaus sinnvolle Ergänzung des althergebrachten „Kreide-Unterrichts“ sein können.
Es ist völlig richtig, dass eine Physikaufgabe auch in den Zeiten der Digitalisierung eine Physikaufgabe bleibt – aber ist es nicht so, dass die heutigen Physiker aus guten Gründen ebenfalls ganz viel mit Computern arbeiten? Warum soll das im Unterricht anders sein.
Und richtig ist auch, dass ein guter alter Diercke-Atlas natürlich vielleicht noch gut riecht und sich auch gut anfassen lässt. Das ändert aber nichts daran, dass digitale Karten sehr viel mehr Möglichkeiten bieten.
Völlig ausgeblendet werden auch die Möglichkeiten modernen Schreibens. Will man wirklich heutige Schüler in Zeiten zurückbeamen, in denen man einen Text unter Umständen dreimal neu schreiben musste, um ihn am Ende in der optimalen Fassung zu präsentieren. Den völlig souveränen Umgang auch mit Textverarbeitungsprogrammen lernt man nicht optimal im Informatikunterricht, sondern dort, wo man sie eben im richtigen Leben und bei echten Aufgaben nutzt. Hier wendet sich das Argument der Verfasserin gegen sie selbst: Denn der Ort modernen Schreibens mit dem Computer ist eben nicht der Computer und nicht der Schulgarten.