Geschichte auf einen Blick - wie verschafft man sich in wenigen Minuten einen ersten Überblick
Geschichte ist unheimlich vielseitig - dementsprechend schwer ist es, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Natürlich können wir auch keine Wunder vollbringen, haben keinen "Nürnberger Trichter", mit dem man einfach so Wissen weitergeben kann. Aber wir versuchen immer wieder, das Wichtigste ganz kurz, kompakt und möglichst im Zusammenhang darzustellen.
Nach und nach werden wir das für verschiedene Bereiche hier tun.
Beginnen wir mit einem knappen Überblick über die letzten 2000 Jahre - also seit "Christi Geburt" bzw. dem Beginn des Römischen Kaiserreiches. Dabei konzentrieren wir uns erst mal auf die europäische Geschichte und ihre direkten Auswirkungen. Auf andere wichtige "Geschichten" wie etwa die Entwicklung in China werden wir später noch eingehen.
Um das Jahr 0 herum beginnt das Römische Kaiserreich unter Augustus, das sich noch einige Zeit ausbreitet, dann aber immer mehr von den eindringenden Germanen bedrängt wird und schließlich im Westen im Jahre 476 endgültig untergeht.
Von den Germanen gelingt es allein den Franken um 800 mit Karl dem Großen ein neues großes Reich zu begründen, während der Ostteil des Römischen Reiches noch bis 1453 weiter besteht, bevor er von den Türken überrannt wird.
Ganz Europa wird im Mittelalter - also von 500 bis 1500 vom Christentum beherrscht - im Westen vom Römisch-katholischen Glauben, im Osten von den Griechisch-Orthodoxen.
Das ändert sich erst, als in der Zeit der Renaissance ab dem 14, Jahrhundert wieder an das freie Denken der Antike angeknüpft wird und durch Luther zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit dem Protestantismus eine Gegenmacht zur katholischen Kirche entsteht.
Gleichzeitig wird Europa um 1500 überraschenderweise immer mächtiger, weil es den Spaniern und Portugiesen gelingt, in andere Erdteile vorzudringen und dort Kolonien zu errichten. Die Chinesen dagegen haben einen ähnlichen und viel mächtigeren Versuch mit einer großen Flotte erstaunlicherweise eingestellt - sonst wäre die Geschichte wohl ganz anders verlaufen.
Dazu kommt, dass sich in Europa eine Art Frühkapitalismus herausbildet, eine völlig neue Art des Umgangs mit Geld, der die Bürger immer einflussreicher werden lässt.
Als dann die Aufklärung den Bürgern auch noch die entsprechenden geistigen Tipps gibt, können sie schließlich - zuerst in England (um 1650), dann in den englischen Kolonien in Amerika (um 1750) und schließlich in Frankreich (1789ff) die alleinige Macht der Könige brechen.
Weiter steigt die Macht des europäischen (und dann auch nordamerikanischen) Bürgertums durch die Industrialisierung ab etwa 1750 und besonders im 19. Jhdt.
Schließlich gelingt es den Europäern in einer zweiten Welle der Kolonisation bis zum Ersten Weltkrieg fast die ganze Welt unter ihre Kontrolle zu bringen - auch Indien, aber nicht China, obwohl sie dieses große Land und seine Bevölkerung auch stark bedrängen - bis hin zum Zwangsverkauf von Opium.
Die Wende bringt dann der Erste Weltkrieg - denn erstmals sehen die unterdrückten Völker, dass Europäer auch nur (schwache) Menschen sind, die sich zudem gegenseitig umbringen.
Dazu kommt dann noch eine weitere und noch viel größere Katastrophe, nämlich zunächst die großen Verbrechen nach der Russischen Revolution (u.a. Hungertod vieler Menschen in der Ukraine), dann der Faschismus mit dem Massenmord an Juden und anderen unliebsamen Minderheiten und am Ende dann noch ein Zweiter Weltkrieg mit Millionen von Toten und gigantischen Zerstörungen.
Durch diesen Krieg werden die USA und die Sowjetunion als wichtigste Mitglieder der "Anti-Hitler-Koalition" zu Supermächten, während Europa versucht, durch die Europäische Einigung zum einen neue Kriege untereinander zu verhindern und außerdem gemeinsam Einfluss in der Welt zu behalten.
Als der Kalte Krieg 1989/90 durch den Zusammenbruch der Sowjetunion unter Gorbatschow zu Ende geht, glaubt man kurzzeitig, die normale Geschichte sei jetzt mit ihren Konflikten zu Ende und ab jetzt beginne gewissermaßen das Paradies auf Erden. Grausam aufgeschreckt wird man dann aber durch den Jugoslawischen Bürgerkrieg und die Angriffe radikaler Islamisten - bis hin in das Herz New Yorks.
Es folgt der Versuch, den Terror zu besiegen - wobei u.a. mit der Destabilisierung des Iraks große Fehler gemacht werden, während gleichzeitig Russland sich wieder festigt und China immer mehr zu einer Konkurrenzmacht für die USA wird.
Aktuell kämpf man mit den Folgen des sog. Turbokapitalismus (Bankenkrise), den damit verbundenen Umweltproblemen, einer wachsenden Armutsmigration und der Gefahr der Selbstauflösung der europäisch geprägten liberalen Demokratie (Legitimationsprobleme der EU, Spaltung der westlichen Gesellschaften, ungelöste Probleme der kulturellen Integration von Flüchtlingen und Migranten).
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