Wenn man den Begriff des "Expressionismus" ernst nimmt, dann geht es vor allem um "Ausdruck", das Raushauen starker innerer Gefühle, ohne dabei viel Rücksicht auf die Außenwelt zu nehmen. Man nimmt sich daraus das, was man gerade sieht und macht sie zum Träger dessen, was in einem selbst mehr oder weniger tobt.
Das beste Beispiel ist "Weltende" von van Hoddis, wo es heißt:
"Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei"
Das ist aber nicht wirklich ernst gemeint, sondern das Lyrische Ich als Spielfigur des Autors greift sich etwas aus der Wirklichkeit heraus und bringt es in eine extreme Schräglage. Die soll ausdrücken, dass sogar "Dachdecker", die normalerweise dafür da sind, die Menschen in ihren Behausungen vor allen Gefahren von oben zu schützen, nicht mehr ihren Job ordentlich ausführen können. Dass sie dabei sogar wie Kinderspielzeug "entzwei" gehen, soll die Macht der Elemente und die Hilflosigkeit aller Technik zeigen.
Nicht in allen Gedichten des Expressionismus ist diese Art des Ausdrucks nach dem Motto: "Greif dir, was du siehst oder sehen willst, und mach es so schräg, dass auch der Letzte merkt, dass diese Welt nicht in Ordnung ist" so eindeutig, wie wir an dem folgenden Beispiel zeigen wollen.