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Die Frage der Wirkung von Texten - als Teil der Analyse

  1. Sachtexte stehen immer in einem bestimmten Kontext und richten sich deshalb auch meist an Adressaten.
  2. Was die am Ende von dem Text halten, kann man nicht sicher voraussagen - es lohnt sich aber, darüber nachzudenken und entsprechende "Hypothesen" (also Vermutungen) anzustellen.
  3. Damit ergibt sich nämlich ein erweiterter Blick auf den Text mit einem vertieften Durchblick.
  4. Am besten macht man sich erst klar, was die Absicht dessen war, der den Text geschrieben hat: Zum Beispiel möchte man Leute davon überzeugen, mehr für den Umweltschutz zu tun - auch in seinem persönlichen Verhalten.
  5. Wenn man dann aber einfach nur Kritik übt, dabei vielleicht noch übertreibt und vor allem Forderungen aufstellt, wird man vielleicht die Leute glücklich machen, die sowieso der gleichen Meinung sind.
  6. Aber alle anderen wird man eher abschrecken. Das kann ja nicht das Ziel sein, wenn man etwas für die Umwelt erreichen will.
  7. Auf jeden Fall wird hier deutlich, dass die Wirkung von der Situation, den Adressaten und den Zielen abhängt, die dem Text zugrundeliegen.
  8. Geschickt ist es auf jeden Fall immer, die mögliche Gegenseite erst mal "abzuholen", also das Gemeinsame zu betonen und langsam auf eine Verhaltensänderung hinzusteuern. Am besten betont man dabei auch noch die damit veränderten positiven Effekte. Also: Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren hat eben nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit.
  9. Natürlich gibt es neben dem "Werben" für die eigene Meinung bzw. Sache auch die Möglichkeit der mehr oder offenen Drohung. Dabei kann das Negative durchaus aus der Sache selbst kommen.
  10.   So kann man zum Beispiel sehr anschaulich auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen - die "Drohung" wäre dann die Gefahr, dass Sommertemperaturen von mehr als 40 Grad demnächst die Regel werden könnten - und dann erklärt man, was das für das Leben in Innenstädten bedeutet. Aber auch hier kann man darauf hinweisen, dass negative Gefühle, die erzeugt werden, schneller wieder verdrängt werden, während positive Gefühle oder gar Einsichten länger nachwirken.
Was die Wirkung "fiktionaler" Texte angeht (Gedicht, Kurzgeschichte, aber auch Spielfilm), ist die Situation schwieriger.
Man spricht allgemein von "Rezeption", von der Frage der "Aufnahme" des Werkes, wie kommt es bei den Lesern, aber auch bei den Fachleuten (Kritikern) an.
Hier spielen zum Beispiel folgende Dinge eine Rolle:
  1. Originalität des Themas und seiner Verarbeitung
  2. Zum Beispiel: Wahl der Perspektive
  3. Handwerkliche Qualität des Textes
  4. Stimmigkeit der Handlung
  5. oder auch der Figuren
  6. Anschaulichkeit
  7. Spannung
  8. Vielschichtigkeit
  9. Realitätsgrad
  10. Offenheit, d.h. der Leser kann sich eine eigene Meinung bilden
  11. u.a.

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