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Gespräch zwischen Bismarck und 1848er

Beispiel für ein "fiktives" Gespräch zwischen Bismarck und einem Alt-1848er

  1. Bismarck im Vorbeigehen zu einem der neuen Reichstagsabgeordneten: "Nun, Hartmann, sehen Sie, so musste man es machen, die Reichseinigung war nur mit Blut und Eisen zu erreichen."
  2. Hartmann: "Dieses Blut kann uns aber auch noch viel kosten."
  3. Bismarck (der überrascht stehenbleibt: "Wie kommen Sie darauf? Das Blut ist vergossen - die Toten haben ein Denkmal verdient."
  4. Hartmann: "Ein Krieg gebiert den Krieg - oder meinen Sie, Exzellenz, die Franzosen würden sich mit der Abtretung von Elsass-Lothringen abfinden?"
  5. Bismarck: "Wir werden ihnen zeigen, dass wir keine Gefahr für sie sind."
  6. Hartmann: "Aber es gibt noch ein anderes Problem: Wir wollten damals eine wirkliche Demokratie."
  7. Bismarck: "Ach, hören Sie auf, wollen Sie wirklich jeden Kutscher, jeden Dienstboten im Land mitbestimmen lassen?"
  8. Hartmann: "Aber zum Sterben waren sie gut genug?!"
  9. Bismarck: "Mit dem Sterben ist es jetzt vorbei - gerade weil wir jetzt Frieden brauchen, ist vorsichtige Diplomatie gefragt. Da können wir keine Emotionen im Volk brauchen. Sie haben doch gesehen, wohin das in Frankreich mit dieser Depesche geführt hat."
  10. Hartmann (leicht empört): "Excellenz, Sie selbst haben doch diese Emotionen hervorgerufen, indem Sie die Depesche in die Zeitung gesetzt haben."
  11. Bismarck: "Das war gestern und für einen guten Zweck - jetzt wird ein neues Kapitel der deutschen Geschichte aufgeschlagen."
  12. Hartmann dem abgehenden Bismarck nachrufend: "Hoffen wir, dass es nicht das letzte ist."
Mehr solcher fiktiven Gespräche, die das deutlich machen, was man so in einer passenden Quelle nicht findet, gibt es hier:


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