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Tipps zur Verfilmung von Gedichten: Eichendorff, "Wünschelrute"
Hin und wieder wird Schülern im Unterricht auch mal die Aufgabe gegeben, ein Gedicht filmisch umzusetzen. Zum einen dürfte das an sich schon ein interessanter, weil abwechslungsreicher Umgang mit Gedichten sein. Zum anderen führt es zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem Text und seinen Elementen.
Wer hier jetzt von uns fertige Film-Ideen erwartet, sollte nicht weiterlesen.
Uns geht es hier mehr darum, die Aufgabe so weit zu "öffnen", dass man selbst auf Ideen kommt.
Wir zeigen das mal an einem Gedicht von Eichendorff:
Joseph von Eichendorff
Wünschelrute
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
- Als erstes muss man sich klarmachen, dass es hier um eine verzauberte Welt geht.
- Wichtig ist dabei, dass das Potenzial dazu in den Dingen liegt,
- wenn man das richtige "Zauberwort" findet.
- Dazu kommt noch, dass die Welt anfängt zu singen.
Damit hat man schon entscheidende Elemente.
Und so könnte man sie in Filmsequenzen umsetzen.
- Einstieg: Man zeigt die übliche "tote" Welt, wie man sie um sich herum vorfindet - wie in einem "Stillleben" von Malern. Dabei wäre es schön, wenn man schon alle Elemente versammelt hätte, die man später zum "Singen" bringen will.
Die andere Möglichkeit wäre, dass jemand auf dem Weg zu seinem Großvater solche Dinge kurz in den Blick nimmt - auf jeden Fall alles trostlos. - Dann könnte man in einer zweiten Szene zeigen, wie der Enkel von seinem Großvater einen besonderen Stab bekommt, weil der ihn nicht mehr braucht oder glaubt, dass er weitergegeben werden sollte.
- Dann wird der Stab direkt ausprobiert - und hier muss man sich Gegenstände überlegen, die man filmisch "öffnen" oder sich "verändern" lassen kann.
- Im einfachsten Falle kann man auch einfach die entsprechende Musik zuschalten, wenn man die Gegenstände mit dem Stab berührt.
- Wichtig wäre dabei, dass die Musik möglichst etwas mit dem Gegenstand zu tun hat. Bei der Badewanne könnte man zum Beispiel die volle gegen die leere schneiden, etwas Wellengang verursachen und dann ein passendes Lied von der Seefahrt einblenden.
- Aus einem Handschuh kann man einen Boxhandschuh machen und dabei "We are the champions" einblenden. Natürlich geht das auch mit einem Ball o.ä.
- Wichtig wäre ein guter Schluss, wenn man zum Ende des Films kommt: Zum Beispiel könnte man das einfache Haus des Großvaters in einen Palast fantasievoller Schönheit verwandeln - und dann enen starken musikalischen Schlussakzent setzen.
