Dieses Gedicht von Bertolt Brecht ist vor allem interessant, weil es mit erschreckendem Realitätssinn beschreibt, was aus einer Liebe werden kann
Man kann das Gedicht von Brecht gut mit dem von Heinrich Heine vergleichen: "Mir träumte wieder der alte Traum" - ein Liebesgedicht zwischen Traum und Wirklichkeit
Anmerkungen zu dem Gedicht
(Wir gehen hier streng "induktiv" vor, d.h. wir setzen kein "germanistisches" Wissen voraus. Das heißt: Wir nähern uns dem Gedicht einfach als aufmerksamer Leser.)
Die erste Strophe präsentiert einen Rückblick auf einen Moment des noch liebevollen Zusammenseins, allerdings wird in der letzten Zeile schon angedeutet, dass die "Wolke", die hier wohl auch für die Liebe steht, ganz schnell weg ist.
Die zweite Strophe schlägt dann die Brücke zur Gegenwart und beschreibt die gedachten oder auch gefühlten Veränderungen. Sehr fragwürdig ist wohl, dass das Lyrische Ich sich nicht mal mehr an die Liebe von damals erinnern kann. Nicht einmal an das Gesicht der damals Geliebten kann es sich erinnern, das wird dann etwas präzisiert: Wohl aber an das Küssen.
Dann wird in der 3. Strophe auch das relativiert: Nicht mehr der Moment der Zärtlichkeit ist wirklich in Erinnerung, sondern nur ein Begleit-Phänomen, nämlich diese Wolke. Interessant, dass diese Erinnerung offensichtlich bleiben soll und wird. Vielleicht ist es eine Ausflucht, um sich einem doch noch vorhandenen Rest-Schmerz nicht stellen zu müssen. Stattdessen wird auf die relative Ewigkeit der Natur verwiesen und spekuliert, wievielfache Mutter die damals Geliebte wohl inzwischen sein könnte. Am Ende steht das Zentrum dieses Gedichtes, nämlich die Flüchtigkeit der Liebe, die in diesem Falle nur Minuten gedauert hat - zumindest im Bereich der damit verbundenen Hoffnungen. Die Erinnerung ist eben doch noch da und beschäftigt das Lyrische Ich - sogar den Namen der ehemals Geliebten weiß er noch. Warum der Familienname nur angedeutet wird, bleibt offen. Es sieht nach Schutz einer als real angenommenen Person aus, könnte aber natürlich auch bedeuten, dass wie die Liebe so auch der volle Name inzwischen verschwunden ist.
Insgesamt ein Gedicht, das auf drastische Weise die Vergänglichkeit von Liebesgefühlen beschreibt, von denen aber zumindest eine Erinnerung bleibt, wenn sie auch gebrochen ist, sich - wie in diesem Falle - auf etwas an sich Nebensächliches bezieht.
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