Anmerkungen zum Gedicht
Das Gedicht beginnt mit einer Art Ausruf des Lyrischen Ichs, das offensichtlich ermüdet ist und sich im "tiefsten Wald", also an einem einsamen Ort, hinlegen möchte - und zwar bewaffnet und jederzeit zu Widerstand bereit, indem es "den guten Degen" griffbereit hält, der "noch von den Vätern alt" her kommt, also mit Tradition und Geschichte verbunden ist.
Die zweite Strophe macht dann deutlich, dass es sich nicht um eine normaler Müdigkeit handelt, sondern von Stress und Ärger, der von "dieser dummen Zeit" ausgeht. Deutlich wird auch, dass es dafür Verantwortliche gibt, die "von Gott verlassen" und "zerstreut" sind, also nicht konzentriert, nicht auf gute Ziele aus.
Die dritte Strophe macht den Eindruck, dass das Lyrische Ich die "fürstlichen Taten" früherer Zeit vermisst, auch "Ehre und Pracht", auf jeden Fall etwas, "was die Seele mag stärken". Offensichtlich geht so etwas zur Zeit nur im Traum.
Ab der vierten Strophe geht es dann um die Zukunft. Offensichtlich erwartet das Lyrische Ich eine Art Eingreifen Gottes, der "den Falschen" "ihr unrechtes Regiment", also ihre Macht wegnimmt. Das klingt natürlich nach Revolution, allerdings wird sie Gott überlassen und kommt nicht von unten.
Die vorletzte Strophe ergeht sich dann etwas in Gewaltfantasien, in denen das "lockre Geschlecht", das passt zu "zerstreut" weiter oben, also wohl die, die ihrer Verantwortung nicht nachkommen, "zu festem Eisen" gehaun wird, also gewissermaßen vom Schmied bearbeitet, so dass es etwas taugt.
Die Schlussstrophe kündigt dann die Morgenröte eines neuen Tages an Dann gibt es was zu "singen" - wohl im Sinne von "jubeln", aber auch "schlagen", was möglicherweise auf Kampf hindeutet, immerhin hat das Lyrische Ich ein Schwert dabei.
Der Schluss macht deutlich, dass das Lyrische Ich nicht allein ist, sondern dass es eben noch mehr von den "Getreuen" gibt, also denen, die immer noch wie früher bei der Sache sind und für das Gute kämpfen.
Insgesamt ein Gedicht, das scharfe Kritik an der Gegenwart und vor allem den politischen Führern übt. Wichtig ist, dass man guter Hoffnung ist, dass eine höhere Gewalt eingreifen und einen Wandel der Dinge mit sich bringen wird.
Das Gedicht ist 1809 entstanden und könnte sich auf die Kriege gegen Napoleon beziehen.