Übersicht über wichtige Briefe Büchners sowie die Flugschrift "Der Hessische Landbote"
Auf dieser Seite werden Auszüge aus wichtigen Briefen Büchners vorgestellt - einschließlich der Flugschrift "Der Hessische Landbote". Ziel ist es, einen ersten Eindruck vom Denken sowie dem Menschen- und Weltbild Büchners zu bekommen.
Zunächst ein Hinweis auf die Quellen.
Dann ein Gesamtschaubild, darunter die Einzel-Schaubilder.
Büchner ist für den Einsatz von Gewalt als Gegengewalt des Volkes und will sich auch selbst daran beteiligen (B1). Er nimmt damit eine Art Widerstandsrecht des Volkes in Anspruch, da es keine andere Abhilfe gibt, auch nicht durch die Landstände, eine frühe Form der Vertretung von Teilen des Volkes.
Büchner empfindet große Sympathien für das einfache Volk und hasst die, die andere Menschen verachten, die nur aufgrund ihrer Situation unvollkommen sind (Determinismus). (B2)
Büchner sieht zumindest auch teilweise in bestimmten Situationen (Besonders in der Französischen Revolution) wenig Handlungsmöglichkeiten für die Menschen („Fatalismus“ der Geschichte). (B3)
Wenig Hoffnung setzt Büchner in die Revolutionsführer, mehr auf das einfache Volk, das allerdings durch große Not zum Kampf getrieben werden muss. (B4)
In der Frage der Radikalität einer Revolution zeigt Büchner sich ziemlich extrem und ist sogar bereit, die bestehende Gesellschaft "zum Teufel gehen" zu lassen, um ein "neues geistiges Leben des Volkes" zu ermöglichen. (B6)
Was den Dichter angeht – und besonders den Dramendichter –, ist Büchner für größtmögliche Nähe zur Realität, er lehnt künstlerische Verschönerung ab. (B5)
In seiner Flugschrift prangert Büchner eine gottlose Ordnung an und will das einfache Volk zur Revolution antreiben. Zu dem Zweck konzentriert er sich vor allem auf Phänomene der Ungerechtigkeit. Auf die Bürger mit ihren Hoffnungen auf einen Verfassungsstaat setzt er wenig. Er glaubt, dass sie im Falle des Falles sich eher auf die Seite der Obrigkeit stellen werden, weil sie Angst vor dem Volk und seinen Forderungen haben.
Sehr problematisch ist der Schlussteil, der sehr illusionär klingt, was die Chancen einer Revolution angeht.
Was Bezüge zu seinem Drama "Woyzeck" angeht, so wird dort einerseits die Kritik an den höheren Schichten deutlich und andererseits die Sympathie mit den Leiden des einfachen Volkes. Es sieht geradezu einen Missbrauch von Wissenschaft und Bildung und letztlich die Notwendigkeit einer Umkehrung der Verhältnisse (Revolution). In gewisser Weise zeigt er sich hier als Idealist, was die Hoffnung auf eine bessere Zukunft angeht.
Dies steht aber im Gegensatz zur Aussage des Stückes, in dem es wenig Hoffnung auf ein besseres Leben gibt. Sein "Woyzeck" erscheint damit materialistischer, deterministischer und zum Teil nihilistischer als die Selbstzeugnisse Büchners.
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