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Schreibwerkstatt: Ein Gedicht zu drei Kühen


Wie schreibt man ein Gedicht zu einem Foto-Erlebnis

Es geht um diese Aufgabe:
Man sieht etwa beim Spazierengehen oder bei einer anderen passenden Gelegenheit etwas, macht ein Foto und will dazu auch ein Gedicht schreiben.
In unserem Falle war es so, dass auf malerische Weise drei Kühe auf einer Wiese lagen.
Schnell das Handy rausgeholt und ein Foto gemacht.
Dann kam der Gedanke, dazu ein paar Verse zu machen - schöne Übung in Kreativität.
Problem: Die eine der drei Kühe begann aufzustehen - also schnell noch ein Nah-Foto geschossen - aber was wird nun aus dem Gedicht.
Das sieht doch komisch aus - nun ja, das ist der Punkt, der nach Verarbeitung "schreit".
Also überlegt man sich dazu etwas.
Hier zunächst die beiden Fotos - zunächst aus größerer Entfernung - dann aus der Nähe.

01 Nun ruhen alle Kühe,

02 Das wollte ich hier sagen.

03 Vergeblich doch die Mühe,

04 Die eine wollt mich fragen,

05 Was ich von ihr denn will.

06 Das Aufstehen fiel ihr sichtlich schwer.

07 Ich war dann auch viel lieber still

08 Und dachte mir: Ich will nicht mehr.

09 Die Ruhe sei auch Kühen heilig,

10 Nur Menschen haben es immer eilig

  1. Ausgangspunkt des Gedichtes war das Bild der drei liegenden Kühe und die Erinnerung an ein Gedicht, das anfängt mit:
    "Nun ruhen alle Wälder"
    https://de.wikipedia.org/wiki/Nun_ruhen_alle_W%C3%A4lder
  2. Dann gleich der Hinweis auf die zwischen Bild 1 und Bild 2 veränderte Situation. Wichtig ist natürlich immer, dass am Ende der Verszeile möglichst Wörter stehen, für die sich leicht ein Reim finden lässt.
    Dazu gibt es richtige Reimlexika, zum Beispiel hier:
    https://www.reimlexikon.net/
  3. Von "Kühe" kam man schnell zu "Mühe"
  4. Ebenso schnell von "sagen" zu "fragen".
  5. Dann ging es um einen nächsten Aspekt, hier konnte man natürlich von "fragen" schnell zu "will" kommen.
  6. Der nächste Schritt ergab sich dann auch schnell, denn das Foto zeigte ja das "Aufstehen". Jetzt musste man nur schauen, dass man genügend Reimpotenzial für das "schwer" hat - aber ein "mehr" geht immer.
  7. "Still" passt dann gut zu "will" und auch zum Schluss.
  8. Bei den letzten beiden Zeilen müssen wir zugeben, dass wir zu dem Reim gekommen sind durch die Erinnerung an den schönen Doppelvers aus früheren Zeiten, als CO2 noch keine große Rolle spielte:
    "Die Ruhe ist dem Flieger heilig,
    Nur Radfahrer, die hab'n es eilig."
    Aber man kann das ja heute auch so verstehen, dass eben nicht mehr geflogen, dafür aber intensiv geradelt wird.


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