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Gedichte zum Thema "Reisen"


Gedichte zum Thema "Reisen" bzw. "unterwegs sein"- geordnet nach Verfassern und Thema

Diese Seite ist im Laufe der Zeit ziemlich unübersichtlich geworden.

Deshalb haben wir sie aufgesplittet in die folgenden Themen.

Diese Seite wird auch nicht mehr weiter gepflegt, von daher empfehlen wir, die aktuellen Links abzuspeichern.
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Themenübersicht - Reisegedichte

4231 Thema Reisegedichte Teilthema positive Erfahrungen
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-positive-erfahrungen
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4232 Thema Reisegedichte Teilthema negative Erfahrungen
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-negative-erfahrungen
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4233 Thema Reisegedichte Teilthema Heimat und Fremde
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-heimat-und-fremde
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4234 Thema Reisegedichte Teilthema einzelne Verkehrsmittel
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-einzelne-verkehrsmittel
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4235 Thema Reisegedichte Teilthema zwischen Zweifel und Wahn
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-zwischen-zweifel-und-wahn
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4236 Thema Reisegedichte Teilthema Reisen als Bild für die Lebensfahrt
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-lebensfahrt
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4237 Thema Reisegedichte Teilthema Untergang
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-untergang
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4238 Thema Reisegedichte Teilthema Erfahrungen an bestimmten Orten
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-erfahrungen-an-bestimmten-orten
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4239 Thema Reisegedichte Teilthema Verschiedenes
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-verschiedenes
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4240 Thema Reisegedichte Teilthema Sehnsucht nach der Ferne
https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-sehnsucht-nach-der-ferne
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4241 Thema Reisegedichte Teilthema Probleme des Reisens und der Ferne
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-probleme-des-reisens-und-der-ferne
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4242 Thema Reisegedichte Teilthema Abschied
  https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-abschied
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Das Thema "Reisen" bzw. "unterwegs sein" ist im Deutschunterricht bis hin zum Abitur sehr beliebt.

Denn es geht dabei um einen Lebensbereich, der besonders für junge Menschen sehr interessant ist.

Dem Deutschlehrer wiederum gibt es Gelegenheit, einen Gang durch die deutsche Literaturgeschichte zu machen. Dabei kann man dann gut sehen, wie sich die Vorstellungen vom Reisen im Laufe der Zeit geändert haben.

Zusammenstellung unter Thema-Aspekten

Wir haben mal angefangen, die Gedichte unter bestimmten thematischen Gesichtspunkten zusammenzufassen. Es handelt sich aber um "work in progress" ;-)

Aktuell gibt es die folgenden Bereiche, die man ja einfach im Browser anspringen kann:

  • Thema "Erfahrungen" im Umfeld von Reisen oder Unterwegssein
  • Teilthema: positive Erfahrungen
  • Teilthema: negative Erfahrungen
  • Teilthema: Das Verhältnis von Heimat und Fremde
  • Erfahrungen mit einzelnen Verkehrsmitteln
  • Zwischen Selbstzweifel und Größenwahn
  • Thema: Reisen als Bild für die Lebensfahrt 
  • Thema "Aufbruch"
  • Thema: "Sehnsucht nach der Ferne"
  • Thema "Probleme des Reisens und der Ferne"
  • Abschied
  • Liste der Autoren - noch nicht aktualisiert
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Zuweisung von "Schwierigkeitsgraden"

Aus jahrelanger Berufserfahrung kennen wir die für die Schule wichtige Frage: "Wie schwierig ist das Gedicht für Schüler?"

Das ist natürlich besonders für Klassenarbeiten und Klausuren wichtig, aber auch im Normalen Unterricht (vor allem für Referendare) kann das eine große Rolle spielen.

Wir verwenden hier ein 10-Grad-Schema, bei dem die 1 ein besonders einfach zu verstehendes Gedicht kennzeichnet.

Ein wissenschaftlicher Anspruch iste damit nicht verbunden, es geht um eine subjektive Einstufung aus Lehrersicht, die allerdings begründet wird und von daher auf jeden Fall hilfreich sein dürfte.

Thema "Erfahrungen" im Umfeld von Reisen oder Unterwegssein

Dieses Thema haben wir nach einer Erst-Einstufung weiter untergliedert.


Teilthema: positive Erfahrungen

  • SG9: Uhland, "Reisen" - Reisen als Rettung aus zu viel Innerlichkeit
    Dieses Gedicht ist interessant, weil es drei Elemente der Romantik miteinander verbindet, nämlich die Heimat mit ihren Erinnerungen, die Welt der Fantasie und schließlich auch das Reisen. Dieses wird erstaunlicherweise als eine Art Rettung aus zu viel Innerlichkeit gesehen.

    https://www.schnell-durchblicken2.de/uhland-reisen
    Schwierigkeitsgrad:
    Das Gedicht ist inhaltlich recht vielfältig und in sich auch etwas verdreht, so dass man hier schon einen Schwierigkeitsgrad von neun angeben könnte.
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  • Kunert, "Nebel" ist insofern etwas Besonderes, weil man es auf die Situation von Menschen übertragen kann, die aus äußerer Enge in innere Weite ausweichen können:
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kunert-nebel
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  • Rose Ausländer - Biographische Notiz
    Zumindest am Ende gibt es nach all dem Leiden während der Verfolgung der Juden durch die Nazis etwas Positives, das allerdings eingeschränkt wird:
    https://www.einfach-gezeigt.de/rose-ausl%C3%A4nder-biografische-notiz
    Was das Schaukel-Motiv angeht, ergeben sich Verbindungslinien zu "Effi Briest"

Teilthema: negative Erfahrungen



Teilthema: Das Verhältnis von Heimat und Fremde

  • Grünbein, Durs, Kosmopolit
    Ein Gedicht, das weniger die Müdigkeit eines Vielgereisten zeigt, sondern seine Erkenntnis, dass hinter viel Kosmopolitismus auch ein Verlust an Substanz stehen kann.
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/durs-gruenbein-kosmopolit-titelfrage/
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  • Grünbein, Durs, Kosmopolit
    Ein Gedicht, das weniger die Müdigkeit eines Vielgereisten zeigt, sondern seine Erkenntnis, dass hinter viel Kosmopolitismus auch ein Verlust an Substanz stehen kann.
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/durs-gruenbein-kosmopolit-titelfrage/
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  • Eichendorff, „Rückkehr“ – die Italien-Variante
    Ein etwas konfuses Gedicht, das am Ende in ein deutliches Bekenntnis zur deutschen Waldheimat mündet, was aber nicht genügend begründet wird.
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/eichendorff-rueckkehr-schnellschuss/

  • Nora, A.De, "Nicht außen ist die Heimat" - die Erfindung des "Mitnimmsels"
    https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-gedichte/140-nora-a-de-nicht-aussen-ist-die-heimat
  • Das Gedicht macht deutlich, dass man auch bei fernsten und endgültigen Reisen bzw. Entfernungen immer das mit sich mitnimmt, was die "Schwelle" zum eigenen Innersten überschritten hat.
  • Deutlich wird, dass es sich hier fast um eine zweite Geburt handelt, mit der man ein Lebensbündnis mit etwas aus der großen "Welt der Dinge" eingeht.
  • Es lohnt sich darüber nachzudenken, was bei einem selbst zu diesem innersten "Mitnimmsel" (möchte man fast in Anlehnung an "Mitbringsel" sagen) gehört, das aus "Leid und Lust, Glück und Verderben" entsteht.
  • Dieses Gedicht kann man gut vergleichen mit Hilde Domin, "Ziehende Landschaft".
  • Hilde Domin, Ziehende Landschaft
    http://textaussage.de/hilde-domin-ziehende-landschaft

    Interessante Vorstellung, dass man beim Weggehen eigentlich verwurzelt bleibt in der Heimat und die neuen fremden Landschaften eher an einem vorbeiziehen.
    Das wird auf eine besondere Weise mit dem Grab der Mutter verbunden, an das man sich auch in der Fremde anlehnen kann.
    Da lässt sich die spannende Frage diskutieren, was von einem solchen Menschen bleibt, auch wenn er nicht mehr lebt, was einem anderen hilft, sein Leben zu meistern - im Sinne des Gedichtes, "fest" zu stehen.
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  • Rose Ausländer - Biographische Notiz
    Zumindest am Ende gibt es nach all dem Leiden während der Verfolgung der Juden durch die Nazis etwas Positives, das allerdings eingeschränkt wird:

    https://www.einfach-gezeigt.de/rose-ausl%C3%A4nder-biografische-noti
    z
    Was das Schaukel-Motiv angeht, ergeben sich Verbindungslinien zu "Effi Briest"
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  • Theodor Kramer, "Andre, die das Land so sehr nicht liebten": Die Qual der Entscheidung für das Exil
    https://www.einfach-gezeigt.de/theodor-kramer-andre
  • Das Gedicht zeigt eine besondere Liebe zur Heirat, in der man verwurzelt ist,
  • was dann einen entsprechend größeren Schmerz verursacht,
  • wenn man das Land verlassen und ins Exil gehen muss.
  • Auf der Seite gibt es Anregungen für Fragen an uns heutige Menschen, die sich direkt aus dem Gedicht ergeben:
    - Bedeutung von Heimat bzw. biografischen Wurzeln
    - Frage nach einem möglichen Ersatz, denn im Gedicht geht es ja auch um Menschen mit anderen Empfindungen.



Teilthema: Erfahrungen mit einzelnen Verkehrsmitteln

  • Joachim Ringelnatz, „Segelschiffe“ 
    http://textaussage.de/joachim-ringelnatz-segelschiffe 
    Ein Superlob für die in ihrer Zeit besonders wichtigen Schiffe, wobei etwas zu enthusiastisch nur der friedliche Zweck betont wird. 
    
    Man kann gut überlegen, welches heutige Verkehrsmittel ein ähnliches Lob verdienen könnte - und schon entsteht bei der Gelegenheit ein eigenes Gedicht ;-) 
    
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  • Anastasius Grün, "Poesie des Dampfes"
    ein äußerst interessantes Gedicht - weit über die Strophen 14 und 15 hinaus, die in dem Materialienband "Reiselyrik. Module und Materialien für den Literaturunterricht" aus dem Westermann-Verlag auf S. 97 abgedruckt sind.
    
    Es geht nämlich in dem Gedicht um die Frage, wie man  sich gerade als Dichter zum technischen Fortschritt stellen soll.
    
    http://www.zeno.org/Literatur/M/Gr%C3%BCn,+Anastasius/Gedichte/Gedichte/Zeitkl%C3%A4nge/Poesie+des+Dampfes
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  • Justinus Kerner, "Im Eisenbahnhofe"
    Ausgehend vom Start einer Eisenbahnfahrt wird eine sehr einseitige Sicht auf diese um 1850 noch neue Art des Reisens präsentiert.
    Während man im Hinblick auf die Gegenwart einen gewissen Realismus durchaus erkennen kann, denn natürlich bedeutet Geschwindigkeit auch einen Verlust von Nähe.
    Ist die Vorstellung von dem angeblich schöneren früheren Leben des Unterwegsseins einfach nur lächerlich, weil alles ausgeblendet wird, was an Unschönem damit auch verbunden gewesen ist. Außerdem wird im Falle eines Ehepaares, bei dem der Mann der Frau eine Blume unterwegs pfückt, ein seltener Einzelfall zur Regel gemacht.
    Was auffällt, ist die Dämonisierung der Veränderung, die sich aus historischen Quellen ja auch belegen lässt, die mit der Eisenbahn alle möglichen gesundheitlichen Gefahren verbinden.'
    http://textaussage.de/justinus-kerner-im-eisenbahnhofe

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  • Stadler, Ernst, "Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht"
    https://www.endlich-durchblick.de/schnell-und-sicher-verstehen-gedichte-des-expressionismus/stadler-fahrt-%C3%BCber-die-k%C3%B6lner-rheinbr%C3%BCcke-bei-nacht/
    Stadlers Gedicht "Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht" zeigt auf beeindruckende Weise, wie in der Zeit des Expressionismus Technik erlebt wurde.
    Kann man vergleichen mit: Benn, Gottfried, "D-Zug"
    
    http://textaussage.de/gottfried-benn-d-zug
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  • Benn, Gottfried, "D-Zug" - eine Bahnreise als Quelle für Eindrücke und Reflexionen
    ein Gedicht, das unterschiedlich interpretiert werden kann, je nachdem, wie sehr man sich auf den gegebenen Text konzentriert und nicht gleich das gesamte Werk Benns mit berücksichtigt. Letzteres halten wir für einen Ansatz, der von Schülern kaum geleistet werden kann und schlimmstenfalls ihre Abneigung gegenüber Gedichten erhöht.
    
    http://textaussage.de/gottfried-benn-d-zug
    
    Kann man vergleichen mit Ernst Stadler, "Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht"
    
    https://www.endlich-durchblick.de/schnell-und-sicher-verstehen-gedichte-des-expressionismus/stadler-fahrt-%C3%BCber-die-k%C3%B6lner-rheinbr%C3%BCcke-bei-nacht/
    
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  • Uta Regoli, “Über die Alpen” (2013) - mehr als nur Zeitvertreib oder Fingerübung?
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-uta-regoli-alpen
  • Strophe 1: berühmte "Reisende", die die Alpen überquert haben - und all die anderen ;-)
  • Strophe 2: dann ganz witzig: verschiedene Transportvarianten, auch "in Decken gehüllt" oder "als Tonne gerollt"
  • Strophe 3: anschleißend vier "los"-Varianten von "Passlos" bis hin zu "treulos"
  • Strophe 4: zunächst Wechsel zu modernen Möglichkeiten, die Alpen zu überqueren, dann aber plötzlich der Hinweis, dass man das auch "mit einem Gedicht" tun könne.
  • Da taucht die Frage auf, ob dieses Gedicht vielleicht nur geschrieben worden ist, um auf der Reise was zu tun zu haben - oder als einfache Fingerübung, die das festhält, was einem so einfällt.
  • Oder soll doch stärker auf die Möglichkeiten der Fantasie ("mit einem Gedicht") hingewiesen werden - da wünscht mal sich als Leser aber doch wohl etwas mehr.
  • Bei den Recherchen zu Alpengedichten sind wir dann auf eins gestoßen, das sehr viel ernsthafter und bedeutungsvoller mit dem Thema umgeht.
  • Jedenfalls lässt das Gedicht den Leser doch mit etwas gemischten Gefühlen zurück.
  • Näheres auf der oben angegebenen Webseite.
  • Eichendorff, "Ein Auswanderer"
    Besonders interessant sind die ersten beiden Strophen. In ihnen wird erste mal Kritik an der europäischen Kultur und Lebensweise geübt, um dann doch festzustellen:
    
    "Und als die Alte Welt versank, /  Nahm ich mein Waldhorn und blies Ade, /  Das gab einmal einen prächtigen Klang! /  Mir aber tat's doch im Herzen weh."
    
    https://gedichte.xbib.de/Eichendorff_gedicht_Ein+Auswanderer.htm
    

Teilthema: Zwischen Selbstzweifel und Größenwahn

Christian Morgenstern ("Wohin?") und Goethe, "An Schwager Kronos" - Zwischen Selbstzweifel und Größenwahn
https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-wohin-kronos
Morgenstern ist da deutlich zurückhaltender, vorsichtiger, eben auch fragender (siehe den Titel), während Goethes Gedicht vor Überschwang und fast schon Größenwahn schier platzen will und sogar die mächtigen Götter der Unterwelt herausfordert. Die Griechen hätten von Hyris, Selbstüberhebung des Menschen, gesprochen.

Vergleichen kann man beide Gedichte auch gut mit Eichendorffs "Frische Fahrt".

https://www.schnell-durchblicken2.de/eichendorff-frische-fahrt

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Goethe, "Harzreise im Winter" - oder - die Kraft, die aus der Landschaft kommt
https://www.schnell-durchblicken2.de/goethe-harzreise-im-winter
Deutlich werden Ansätze von Zerrissenheit zwischen Glücklichsein und Sich- elend-fühlen,
aber auch eine unbändige Energie, sich mit Bitten an eine geahnte höhere Gewalt zu wenden
und sich in eine Welt intensiven Lebens hineinzufantasieren.
Es ist in seiner Gefühlsintensität und der letztlich doch positiven Gewissheit des eigenen Könnens und der eigenen Bedeutung ein typisches Gedicht des Sturm und Drang.
Das lyrische ich ist sich letztlich sicher, alles erjagen zu können und glücklich zu werden und dementsprechend auf der richtigen Seite des Lebens zu stehen.


Thema: Reisen als Bild für die Lebensfahrt

  • Schneuber, Johann Mathias, "Gesang von der gefährlichen Fahrt menschlichen Lebens"
    Das Gedicht aus dem Jahre 1644 präsentiert die typische Sicht der Barockepoche auf das menschliche Leben.
    Das ganze Leben ist von "Angst und Leid" und von der "Gefahr des Todes" umgeben.
    Das Glück ist nur von kurzer Dauer.
    Man ist wie ein Schiff von Klippen umgeben.
    Das Leben insgesamt ist nur Mühe, "Bis dass man an das Land gelangt / Und durch den Tod die Ruh empfangt."
    Interessant, dass hier im Unterschied zu anderen Gedichten der Barockzeit jeder positive Ausblick auf das ewige Leben fehlt.
    Zu finden ist das Gedicht in der umfangreichen Gedichtsammlung aus den Klett Editionen: "unterwegs sein. Lyrik vom Barock bis zur Gegenwart. Texte mit Materialien, ausgewählt von Arnhild Nachreiner, Klett: Stuttgart 2018, S. 16
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  • Gryphius, Andreas, "Abend"
    Hier findet man auch eine erstaunlich weitreichende Nicht-Achtung des Alltagslebens mit voller Konzentration auf den Sprung ins Jenseits am Ende seiner Tage - mit Gottes Hilfe.

    http://textaussage.de/gryphius-abend
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  • Sibylla Schwarz, "Auf die / so durch Reisen wollen berühmet werden"
    Ein kurzes Gedicht, das die Erkundung der Bibel für wichtiger hält als die Erkundung fremder Landschaften.
    https://www.einfach-gezeigt.de/sibylla-schwarz-auf-die-so-durch-reisen
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  • Friedrich Schiller, "der Pilgrim"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/schiller-pilgrim
    Beschrieben wird, wie in einem langen Pilgerleben alle Hoffnungen enttäuscht werden und man feststellen muss, dass Erde und Himmel nicht einfach verbunden sind und das "Dort" eben nicht im "Hier" schon erlebt werden kann.
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  • Eichendorff, "Der verspätete Wanderer"
    https://www.einfach-gezeigt.de/eichendorff-der-versp%C3%A4tete-wanderer
    Das Gedicht zeigt:
  • die Hoffnungen und noch unklaren Erwartungen, die mit der Jugend verbunden sind,
  • die mit eher unrealistischen romantischen Vorstellungen verbunden sind
  • und denen dann die aktuelle Gegenwart des Alters entgegengesetzt wird,
  • wo die Frage nach der Zukunft bleibt,
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  • Heinrich Heine, "Lebensfahrt"
    https://textaussage.de/heinrich-heine-lebensfahrt
    Heine beschreibt hier den Weg und die Gefühle eines Emigranten: Er hat zwar an der Seine (Paris) mehr Freiheit als die in Deutschland untergegangenen Freunde, hat auch neue Freunde gewonnen. Dennoch muss er feststellen, dass sich auch hier alte Muster wiederholen und möglicherweise ein neuer Untergang droht.
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  • Ferdinand von Saar, "Eisenbahnfahrt", 1855
    Genutzt wird eine Fahrt im Zug, um über das Leben nachzudenken und am Ende festzustellen:
    "Und in tiefster Seele klar / Wird mir dieses Leben / Wo, was immer ist und war, / Scheint vorbei zu schweben. / Liebe, Glück und Jugendzeit, / Ach, sie alle weilen - / Nur der Mensch in Ewigkeit / Muss vorüber eilen."
    https://www.vormbaum.net/index.php/aktuelles-gedicht/413-von-saar-eisenbahnfahrt

Thema "Erfahrung des Untergangs als Ende der Reise

  • Oskar Loerke, "Hinter dem Horizont" - oder das Bleibende in der Einsamkeit
    In typisch expressionistischer Weise wird der individuellen wie der kollektiven Existenz der Untergang vorausgesagt.

    Was von Bedeutung ist und was bleibt, geschieht "in der Einsamkeit" - wohl auch des Schriftstellers, wie man vermuten kann.

    Man kann das gut mit Benns Gedicht "Reisen" und seinem Schluss vergleichen.
    
    http://textaussage.de/loerke-hinter-dem-horizont
    
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  • Bertolt Brecht, "Das Schiff" - ein Ende in ganz natürlichem Umfeld
    Man kann das Gedicht gut mit dem Gedicht von Loerke ("Hinter dem Horizont") vergleichen.

    http://textaussage.de/brecht-das-schiff


Thema "Erfahrungen an bestimmten Orten"

  • Rainer Maria Rilke, "Spätherbst in Venedig"
    Individuelle Wahrnehmungen, die sich bald mit Grundsätzlichem beschäftigen, nämlich dem unbedingten Aufbau-Willen der Bewohner dieser seltsamen Lagunenstadt, dann aber geht es auch um die Expansion der Stadt, die am Ende als "fatal" bezeichnet wird.
    
    http://textaussage.de/rilke-spaetherbst-in-venedig
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  • Ludwig Tieck, "Erster Anblick von Rom"
    anders als bei Benns "Reisen" nur eine spezielle Enttäuschung
    
    https://www.schnell-durchblicken2.de/tieck-erster-anblick-rom
    Dieses Gedicht lässt sich gut mit Benns Gedicht "Reisen" vergleichen, weil es auch hier um eine Enttäuschung geht, aber nicht um eine grundsätzliche, sondern eine sehr spezielle.
    
    Wir präsentieren auch eine Idee, wie man dieses Gedicht weiterschreiben könnte.
    
    Außerdem gibt es einen interessanten wissenschaftlichen Aufsatz, der zeigt, wie jenseits der Schule mit Literatur umgegangen wird.
    
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  • Matthias Politycki, "Goldener Oktober"
    https://textaussage.de/matthias-politycki-goldener-oktober
    Ein Gedicht, das deutlich macht, dass man sich im Central Park von New York nicht besser fühlen muss als anderswo auch. Es ist erstaunlich, wieviel Lebensmüdigkeit und Perspektivlosigkeit sich in so wenigen Zeilen versammeln lässt. Spannend dürfte es sein, wie junge Menschen darauf reagieren, die noch in der Schulzeit noch keine Lust auf solche Gefühle haben.
    





Der noch unsortierte Rest zum Thema "Erfahrungen"


  • Oskar Loerke, "Hinter dem Horizont" - oder das Bleibende in der Einsamkeit
    In typisch expressionistischer Weise wird der individuellen wie der kollektiven Existenz der Untergang vorausgesagt.
    Was von Bedeutung ist und was bleibt, geschieht "in der Einsamkeit" - wohl auch des Schriftstellers, wie man vermuten kann.
    Man kann das gut mit Benns Gedicht "Reisen" und seinem Schluss vergleichen.

    http://textaussage.de/loerke-hinter-dem-horizont

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  • Bertolt Brecht, "Das Schiff" - ein Ende in ganz natürlichem Umfeld
    Man kann das Gedicht gut mit dem Gedicht von Loerke ("Hinter dem Horizont") vergleichen.
    http://textaussage.de/brecht-das-schiff


Thema "Aufbruch"


    • Goethe, "An Schwager Kronos"
      https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-wohin-kronos
      • Postkutschen-Situation
      • Bemühen um maximale Geschwindigkeit, um schnell ans Ziel zu kommen.
      • Zwischen dem herrlichen Blick auf die Weite der Berglandschaft
      • und der "Moore Nebelduft"
      • Bereitschaft, bis in die Hölle zu gehen
      • Wo man dann als "Fürst" begrüßt wird.
      • Einschätzung der Haltung des Lyrischen Ichs: zwischen Selbstbewusstsein und Größenwahn

      • Das Gedicht zeigt sehr deutlich, wie der besondere Frühlingsmonat das Lyrische Ich dazu bringt,
      • seine Eltern zu verlassen
      • und sich dem Abenteuer der Ferne zu überlassen.
      • Das Gedicht ist geprägt durch ein großes Gefühl der Harmonie mit der Natur
      • und mit Gott, mit dem es sich auch im Einklang fühlt.
      • Vom Rhythmus her stellt das Gedicht eine ziemliche Herausforderung dar.
      • Interessant ist die Leichtigkeit, mit der dem Reisen die Liebe mehr oder weniger geopfert wird.
      • Hier könnte man schön ein Gegengedicht aus der Perspektive der verlassenen Liebe schreiben.
  • Eichendorff, "Rückkehr" (Italien-Variante):
    Ein Gedicht, in dem die Lust am Wandern und Reisen zunächst stark hervorgehoben wird, um dann am Ende doch festzustellen, dass das "deutsche Waldesrauschen" dem Lyrischen Ich am meisten gefällt.
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/eichendorff-rueckkehr-schnellschuss/

  • Eichendorff, "Schöne Fremde"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-eichendorff-schoene-fremde
  • Eichendorff, "Sehnsucht" - ein Gedicht, das letztlich aus dem Betrachten und Träumen nicht herauskommt und das wirkliche Unterwegssein anderen überlässt
    https://www.endlich-durchblick.de/hilfen-im-fach-deutsch/hilfen-zu-gedichten/eichendorff-sehnsucht/
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  • Platen, August von, "O wonnigliche Reiselust"
    Das kurze Gedicht ist gewissermaßen eine Steigerung der seltsam sesshaften "Sehnsucht" bei Eichendorff. Denn in Platens Gedicht ergibt sich das Lyrische Ich ganz der eigenen Gefühligkeit und kommt nicht mal so weit, dass es Zielvorstellungen entwickelt.
    Dementsprechend lohnt es sich hier besonders, ein Gegengedicht zu schreiben - bzw. dem Herrn von Platen mal ein bisschen die Meinung zu geigen. Wir haben das auf der folgenden Seite auch mal versucht:
    https://www.schnell-durchblicken2.de/platen-wonnigliche-reiselust

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  • Schiller, "Sehnsucht" - mit Hinweisen zum Vergleich mit Eichendorffs Version
    https://www.schnell-durchblicken2.de/schiller-sehnsucht

  • Tieck, Ludwig, "Sehnsucht" - ein Gedicht, in dem das Lyrische Ich vor allem zurückgehalten wird.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-tieck-sehnsucht

  • Gertrud Kolmar, "Die Fahrende" - ein Gedicht, dessen Aufbruch und Reisen sich vor allem in der Fantasie abspielt und letztlich in innerem Frieden heimkommt
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-kolmar-fahrende

  • Zweig, Stefan, "Hymnus an die Reise"
    Wie der Titel es schon andeutet, ein Loblied auf das Reisen und seine Bedeutung besonders für die Persönlichkeitsbildung, aber auch die Einigung Europas.
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/stefan-zweig-hymnus-an-die-reise/

  • Mascha Kaléko, "Vagabundenspruch"
    Aufforderung, immer wieder neu aufzubrechen, um die Möglichkeiten der Welt voll ausschöpfen zu können.
    http://textaussage.de/mascha-kaleko-vagabundenspruch
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  • Eugenijus Ališanka, "Identitätskrise": Ein Gedicht, das das Problem der Identität wohl aus der Perspektive eines Migranten in der Weise löst, dass das lyrische Ich sich in das ihm einfach erscheinende Leben eines Fernfahrers hineinträumt. Dabei kann es zumindest in der Fantasie alles das loswerden, was an Unklarheiten belastet.
    https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-gedichte/132-eugenijus-alisanka-identitaetskrise

  • Justinus Kerner, "Im Eisenbahnhofe"
    Ausgehend vom Start einer Eisenbahnfahrt wird eine sehr einseitige Sicht auf diese um 1850 noch neue Art des Reisens präsentiert.
    Während man im Hinblick auf die Gegenwart einen gewissen Realismus durchaus erkennen kann, denn natürlich bedeutet Geschwindigkeit auch einen Verlust von Nähe.
    Ist die Vorstellung von dem angeblich schöneren früheren Leben des Unterwegsseins einfach nur lächerlich, weil alles ausgeblendet wird, was an Unschönem damit auch verbunden gewesen ist. Außerdem wird im Falle eines Ehepaares, bei dem der Mann der Frau eine Blume unterwegs pfückt, ein seltener Einzelfall zur Regel gemacht.
    Was auffällt, ist die Dämonisierung der Veränderung, die sich aus historischen Quellen ja auch belegen lässt, die mit der Eisenbahn alle möglichen gesundheitlichen Gefahren verbinden.'
    http://textaussage.de/justinus-kerner-im-eisenbahnhofe
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  • Friedrich Nietzsche, „Der neue Columbus“:
    Das lyrische Ich versetzt sich in die Lage des Entdeckers und erklärt seine Sehnsucht nach den fernsten Dingen - einschließlich der Bereitschaft, neben dem Glück des Erfolgs auch das Scheitern und den Tod in Kauf zu nehmen. Die folgende Seite geht auf Nietzsches Gedicht ein und vergleicht es mit dem Gedicht "Kolumbus" von Schiller, siehe den nächsten Eintrag..
    http://textaussage.de/nietzsche-der-neue-columbus
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  • Schiller, Friedrich, "Kolumbus":
    Dies Gedicht kann man gut mit der ansatzweise skeptischen und von daher relativ modernen Variante von Nietzsche:
    http://textaussage.de/nietzsche-der-neue-columbus
    Schillers Gedicht dagegen setzen einen aus heutiger Sicht unglaublichen "idealistischen" Akzent, indem es behauptet, die Natur schaffe dem "Genius" das, was er braucht. Das ist natürlich im nachhinein wunderbar festzustellen, hilft aber nicht all denen, die bei einem vergleichbaren Abenteuer untergehen.
    Eine Vorstellung des Gedichtes von Schiller findet sich hier:
    https://www.schnell-durchblicken2.de/schiller-kolumbus
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  • Georg Heym, "Columbus"
    ... ein Gedicht, das auf fast schon unheimliche Weise den letzten Moment der "Unschuld" der spanischen Eroberer Mittelamerikas festhält:
    http://textaussage.de/georg-heym-columbus
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  • Mat4178 Hilde Domin, "Herbstzeitlosen":
    Hier geht es um ein Gedicht, das die Leser am Ende vielleicht erst mal unzufrieden zurücklässt - aber das kann man gerade als Herausforderung begreifen, die es so nur in der Literatur gibt.
    https://textaussage.de/anmerkungen-herbstzeitlosen-hilde-domin


Thema: "Sehnsucht nach der Ferne"


    • Morgenstern, Christian, "Wohin"
      Es geht um die bange Frage, wohin die Sehnsucht das Lyrische Ich reißen wird. Sowohl der Blick zurück als auch nach vorne ist dunkel.
      Im Mittelpunkt steht aber der "Hoffnungen Hufschlag" und das Gefühl, dass die Götter "goldene Schilde / schützend über mein junges Haupt halten".
      Das Gedicht lässt sich sehr gut mit Goethes "An Schwager Kronos" vergleichen, das noch stärkere Akzente der Zuversicht setzt - bis hin zur Überheblichkeit.

    • Müller, Wilhelm, "Der Wegweiser"
      https://www.schnell-durchblicken2.de/gr-mueller-wegweiser
      Das Gedicht präsentiert zunächst in typisch romantischer Weise die Abgrenzung von der normalen Welt und der Sehnsucht nach der Einsamkeit in der wilden Natur. Dies wird am Ende zugespitzt, indem das Lyrische Ich nicht den Wegweisern folgt, die in die Welt der Städte zeigen. Vielmehr hat es einen inneren Wegweiser, der ihm immer vor Augen führt, dass es auf einer Straße ohne Wiederkehr unterwegs ist. Hier wird die Lebensreise auf eine beeindruckend, vielleicht auch erschreckend ernsthafte Weise mit der Endlichkeit verbunden.

    • Hölderlin, "Der Neckar"
      https://www.schnell-durchblicken2.de/hoelderlin-der-neckar
      Hier geht es vor allem um eine Sehnsucht nach dem Mittelmeerraum der griechischen Antike, der aber ganz am Ende auch ein Heimatgefühl gegenübergestellt wird, das die wohltuende Wirkung des Neckars und seiner Umgebung betont.

    • Lenau, Nikolaus, "Maskenball" (Auszug um einen Pilger herum)
      Es geht um jemanden, der auf einem Maskenball als Pilger auftritt und mit dem dann eine doppelte Sehnsucht verbunden wird. Zum einen will er "zum Heil'gen Grabe", zum anderen in den Urwald, in dem er sich Freiheit und auch eine Antwort auf eine grundsätzliche politische Frage erhofft.
      Es bleibt offen, ob im Gedicht die wirklichen Gefühle des Maskenträgers präsentiert werden - oder (was wahrscheinlicher ist) das Lyrische Ich seine eigenen Gefühle in diesen Mann und seine Maskerade hineinträgt.
      https://www.schnell-durchblicken2.de/lenau-maskenball


Thema "Probleme des Reisens und der Ferne"


    • Eichendorff, "Die zwei Gesellen"
      • https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-eichendorff-zwei-gesellen
      • Balladen-artige Geschichte
      • von zwei "Gesellen", die voller Jubel und Elan ins Leben aufbrechen
      • Dann gibt es zwei unterschiedliche Entwicklungen
      • Der eine wird Familienvater und Biedermann
      • Der andere lässt sich verlocken, gerät offensichtlich auf falsche Wege und geht unter
      • Am Ende steht das Mitgefühl des lyrischen Ichs und seine Bitte an Gott, auf dem richtigen Weg gehalten zu werden.
      • Schönes Beispiel für eine nicht gleich klare Intentionalität: Irrt nur der zweite Geselle - oder irren im Sinne der Romantik beide Gesellen?
      • Hier wird man an Goethes Faust erinnert, für den der "Herr" die Entscheidung trifft, dass er trotz aller Irrungen als "guter Mensch" sich des "rechten Weges stets bewusst" bleibt.

    • Fontane, "Ich bin hinauf, hinab gezogen" als Reisegedicht, das dem Zuhause deutlich den Vorzug gibt
      https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-fontane-ich-bin-hinauf
      • Was ist Thema Reisen angeht, so wird das hier vorwiegend als Enttäuschung gesehen,
      • das nur kaltes, falsches Leben produziert.
      • Dem gegenüber steht positiv die Heimat, der vertraute und bewährte Ort mit den ebenfalls vertrauten und bewährten Beziehungen. Dies wird als Ort des richtigen Glücks angesehen.
      • Siehe auch den nächsten Eintrag, der deutlich macht, dass diese Gedicht-Fassung Teil eines größeren Komplexes ist:
        Fontane, "Unterwegs und wieder daheim"

    • Fontane, "Unterwegs und wieder daheim"
      http://textaussage.de/theodor-fontane-unterwegs-und-wieder-daheim
      Ein Gedicht aus insgesamt vier Gruppen von Strophen, die jeweils einen eigenen Akzent setzen:
      Teil 1: Rückblick auf schöne, weinselige und kulturbegeisterte Gemeinsamkeit mit Freunden in Deutschlands Südwesten
      Teil 2: Abgrenzung des Alters von den "leichten Zeiten" einer Jugend, die Großstädten wie Paris den Vorzug vor ihrer deutschen Heimat gibt
      Teil 3: Sorgenvolle Frage, ob dem alternden lyrischen Ich noch die Zeit bleibt, Großes zu vollbringen und zu vollenden. Hier scheint beim lyrischen Ich doch deutlich der Dichter Fontane durch.
      Teil 4: siehe oben, textidentisch mit: "Ich bin hinauf, hinab gezogen", schöne Möglichkeit des Vergleichs z.B. mit Gottfried Benns "Reisen"



    • Ludwig Tieck, "Sehnsucht"
      https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-tieck-sehnsucht
      • Frage nach dem Grund der eigenen inneren Unruhe: Es geht um "Ferne", wo man glaubt, "Schönre Sterne" zu finden
      • Das Lyrische Ich macht sich nicht auf den Weg, sondern wartet auf das notwendige "Schifflein"
      • Es stellt dann fest: "Ach mich halten ernste Bande", ja sogar eine "Gewalt", die nicht näher erläutert wird.
      • Nur in den Träumen funktioniert die Fern-Sehnsucht

    • Hafis, "Reiseziel":
      Vor dem Hintergrund des nahenden Lebensendes eine sehr negative Einschätzung dessen, was ein Mensch in seinem Leben erreichen kann.
      Das fordert geradezu zu einem Gegengedicht auf.
      https://wvm.schnell-durchblicken3.de/hafis-reiseziel/
      ---
    • Dieser negativen Sicht des Reisens wie des Lebens kann man gut dieses Gedicht von Stefan Zweig entgegensetzen:
      Zweig, Stefan, "Hymnus an die Reise"
      Wie der Titel es schon andeutet, ein Loblied auf das Reisen und seine Bedeutung besonders für die Persönlichkeitsbildung, aber auch die Einigung Europas.
      https://wvm.schnell-durchblicken3.de/stefan-zweig-hymnus-an-die-reise/
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    • Georg Heym, "Gegen Norden"
      Unterwegs sein als ein Heimkommen, ohne wirklich oder gar glücklich anzukommen
      https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-heym-gegen-norden
      • Einstieg mit dem Bemühen, mit vollen Netzen rasch den Hafen zu erreichen
      • Die Stadt dort wirkt nicht sehr einladend.
      • Demgegenüber wirkt die Weite der See eher stark und stabil.
      • Am Ende stehen "versunkne Schiffer" und die Sterne frieren.
      • Insgesamt ein typisch expressionistisches Gedicht, das nicht an allen Stellen ganz überzeugen kann.

    • Hermann Hesse, Resignation im Vergleich zu Gottfried Benns "Reisen"
      zwei negative Rückblicke auf die Bedeutung und den Wert des Reisens - mit unterschiedlicher Ausrichtung in der Konsequenz
      https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-hesse-resignation-benn-reisen

    • Vergleich der Gedichte "Mit leichtem Gepäck" von Hilde Domin und "Auf der Flucht" von Nelly Sachs
      Hier geht es vor allem um Emigrationserfahrungen.
      http://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/87-flucht-gedichte-domin-sachs

    • Franco Biondi, "Ode an die Fremde"
      Ein Gedicht, das auf sehr feinfühlige Weise den Zwischen- und Schutzstand eines Menschen beschreibt, der zum Beispiel als Migrant, nicht wirklich von der Mehrheitsgesellschaft angenommen wird und sich dann in eine Fremde zurückzieht, die er nur zu lieben vorgibt.
      https://www.schnell-durchblicken2.de/ode-an-die-fremde

    • Durs Grünbein, "Kosmopolit"
      Das Gedicht präsentiert den Rückblick auf viele Reisen, die das Lyrische Ich gemacht hat. Im ersten Teil geht es um die Beschwerlichkeiten, die damit auch verbunden sind. Dann wird eine Art Aufwachen aus einem falschen Leben thematisiert. Dies wird im zweiten Teil differenziert entwickelt in Richtung Identitäts- und Substanzverlust bei nur oberflächerlichem Kosmopolitismus.
      https://wvm.schnell-durchblicken3.de/durs-gruenbein-kosmopolit-titelfrage/


    • Brentano, Clemens, "Nun soll ich in die Fremde ziehen": Verlagerung der Klage über das Scheitern einer Beziehung in die Probleme eines Ortswechsels mit ungewisser Zukunft.
      Interessant ist hier besonders das Selbstverständnis des Lyrischen Ichs und die Vermeidung aller konkreten Bezüge, die man zum Verständnis des Falls bräuchte.
      https://www.schnell-durchblicken2.de/brentano-in-die-fremde-ziehen

Abschied

  • Eichendorff, "Abschied"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-eichendorff-abschied
  • Das Lyrische Ich erfreut sich noch einmal am Anblick der Natur
  • und gewinnt durch die entsprechenden Erlebnisse
  • eine innere Kraft, die es ihm ermöglicht, auch die "fremde", "geschäft'ge Welt" zu ertragen.
  • Vor allem ist es ein "stilles, ernstes Wort", das ihn davor bewahrt, sich auf "den buntbewegten Gassen" zu verlieren. Dort wird nämlich im Unterschied zur realen Welt der Natur nur ein "Schauspiel" geboten.
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  • Karl Krolow, “Vorbereitung einer Reise“
    Auch wenn es sich wie "Aufbruch" anhört, hier steht etwas anderes im Vordergrund, nämlich ein Verlust, also ein notwendiger Abschied, kein freudiger mit großen Erwartungen.
    http://textaussage.de/karl-krolow-vorbereitung-einer-reise
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  • Ingeborg Bachmann, "wenn einer fortgeht"
    Versuch, die Probleme und Notwendigkeiten eines schmerzlichen Abschieds zu erfassen - mit Ungewissheit, was eine Wiederkehr angeht.


Liste der Gedichte nach Autoren

  1. Gottfried Benn, "Reisen" im Vergleich zu Hermann Hesse "Resignation"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-hesse-resignation-benn-reisen
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  2. Eichendorff, "Abschied"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-eichendorff-abschied

  3. Eichendorff, Die zwei Gesellen
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-eichendorff-zwei-gesellen
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  4. Eichendorff, "Rückkehr" - Brunnen-Variante
    https://www.schnell-durchblicken2.de/eichendorff-rueckkehr
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  5. Eichendorff, „Rückkehr“ – die Italien-Variante
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/eichendorff-rueckkehr-schnellschuss/
    ---
  6. Eichendorff, "Schöne Fremde"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-eichendorff-schoene-fremde
    ---
  7. Franco, Biondi, "Ode an die Fremde"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/ode-an-die-fremde
    ---
  8. Fontane, "Ich bin hinauf, hinab gezogen" als Reisegedicht, das dem Zuhause deutlich den Vorzug gibt
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-fontane-ich-bin-hinauf
    ---
  9. Geibel, Der Mai ist gekommen (Wanderlied)
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-geibel-wanderlied
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  10. Goethe, Johann Wolfgang (von), "An Schwager Kronos"
    im Vergleich zu Christian Morgenstern, "Wohin?"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-wohin-kronos
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  11. Grünbein, „Kosmopolit“
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/durs-gruenbein-kosmopolit-titelfrage/
    ---
  12. Heinrich Heine, "Verdrossnen Sinn im Herzen"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/heine-verdrossnen-sinn

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  13. Hafis, „Reiseziel“
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/hafis-reiseziel/
    ---
  14. Hermann Hesse, "Resignation" im Vergleich zu Gottfried Benns "Reisen"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-hesse-resignation-benn-reisen
    ---
  15. Georg Heym, "Gegen Norden"
    Unterwegs sein als ein Heimkommen, one wirklich oder gar glücklich anzukommen
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-heym-gegen-norden
    ---
  16. Gertrud Kolmar, "Die Fahrende" - ein Gedicht, dass das Fahren im Verlaufe des Lebens auf unterschiedliche Weise begreift
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-kolmar-fahrende
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  17. Morgenstern, Christian, "Wohin?"
    im Vergleich zu Goethe, "An Schwager Kronos"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-wohin-kronos
    ---
  18. Müller, Wilhelm , "Der Wegweiser"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/gr-mueller-wegweiser
    ---
  19. Tieck, Ludwig, "Sehnsucht"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-tieck-sehnsucht
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  20. Uhland, Ludwig, "Reisen"
    https://www.schnell-durchblicken2.de/uhland-reisen
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  21. Zweig, Stefan, "Hymnus an die Reise"
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/stefan-zweig-hymnus-an-die-reise/
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  22. wird noch aufgefüllt


Übersicht über Gedichte zum Thema "Reisen" - nach Themen geordnet


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