Aristoteles und die Folgen - oder: Was macht der Zuschauer mit dem Bühnengeschehen?
Ausgehend von Aristoteles geht es um den Umgang mit seiner Vorstellung von Theater - über Schiller und Brecht bis zum "postdramatischen" Theater der Gegenwart
Anmerkungen zum Schaubild:
Die entscheidende Frage im Theater ist: Was macht das Bühnengeschehen mit dem Zuschauer?
Aristoteles wollte nachweisen, dass die Poesie, die Kunst zu was gut ist. Deshalb entwickelte er die Idee der "Katharsis", eine innere Erschütterung der Zuschauer angesichts dessen, was auf der Bühne geschieht - man denke etwa an Ödipus. Daraus sollte eine Läuterung der Seele erfolgen, die die Menschen auch zu besseren Gliedern der Gemeinschaft machten.
Schiller wollte das Theater als "moralische Anstalt", die zum einen dort noch zur Rechenschaft ziehen kann, wo die weltlichen Gerichte versagen, und zudem eine moralische Hebung der Zuschauer ermöglicht.
Brecht markiert dann den Bruch mit diesem immer noch "aristotelischen", d.h. auf "Illusion" (im Sinne von: ins Bühnenspiel einbezogen werden) beruhenden Theater, indem er auf "Verfremdung" setzt. Es kommen epische Elemente ins Theater, also eine Art kommentierender Erzähler, der das aber mit den Mitteln der Bühne tut, etwa Zwischenspiele, Lieder oder auch eine zusätzliche Kommentarebene.
Nach Brecht gab es das "dokumentarische Theater", das sich möglichst genau an historische Vorgaben hielt, sie aber bühnengerecht präsentierte.
Ganz aktuell ist ein Theater, das sich sogar als "postdramatisch" versteht, nicht nur auf Illusion verzichtet, sondern auf Handlung im normalen Sinne, auch auf charakteristische Figuren, ja letztlich sogar auf so etwas wie Sinn. Näheres dazu findet sich hier.
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