Louise von Plönnies
Auf der Eisenbahn
Pfeilschnell, von der Glut bewegt,
Sausend durch des Tages Pracht,
Brausend durch die dunkle Nacht,
Donnernd über Stromesschäumen,
05 Blitzend an des Abgrunds Säumen,
Durch der Berge mächt′ge Grüfte,
Durch der Täler nächt′ge Klüfte,
Durch der Saaten goldne Wogen,
Über stolze Brückenbogen,
10 Durch der Dörfer munter Leben,
Durch der Städte bunter Weben. -
Könnt′, wie du, das freie Wort
Sausend zieh′n von Ort zu Ort!
Alle Herzen, die ihm schlagen,
15 Stürmisch so von dannen tragen,
So aus einem Land zum andern
Siegend die Gedanken wandern! -
Freies Wort, wer gründet Schienen,
Deinem Bahnzug stark zu dienen? -