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Die Literatur der Barockzeit ist vor allem durch große Spannungen gekennzeichnet (man denke etwa an den Dreißigjährigen Krieg im Hintergrund). Das zeigt sich auch in den Gedichten, die meistens einen sechshebigen Jambus mit einer Zäsur - einer Spaltung in der Mitte haben.
"Du siehst, wohin du siehst / nur Eitelkeit auf Erden."
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Dazu kommt meistens die strenge Form des Sonetts mit zwei Quartetten und zwei Terzetten.
Im Idealfall verändert sich die Aussage entsprechend.
In den beiden Strophen mit vier Versen wird etwas beschrieben, in den Strophen mit drei Zeilen wird die Konsequenz daraus gezogen.
Andreas Gryphius
Es ist alles eitel
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiese sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden.
Was jetzt noch prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch’ und Bein,
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.
Der hohen Taten Ruhm muss wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
Ach! Was ist alles dies, was wir für köstlich achten,
Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum’, die man nicht wieder find’t.
Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!