Schaubilder spielen eine wichtige Rolle. Zunächst natürlich für den Betrachter, der auf einen Blick Zusammenhänge erkennt und sich so etwas sicher besser einprägen kann, als wenn er sich einen Text merken muss.
Schaubilder haben aber auch Vorteile für denjenigen, der sie erstellt: Sie zwingen ihn nämlich, sich im Kopf überhaupt erst mal eine Sache klarzumachen. Welche Elemente spielen eine Rolle, wie stehen sie zueinander. Manchmal entdeckt man auch erst durch das Schaubild eine Lücke, an die man vorher noch gar nicht gedacht hat.
Wir stellen hier mal ein Schaubild vor und beschreiben bzw. analysieren es dann weiter unten.
Ganz kurz zu den beiden Begriffen:
beschreiben bedeutet, dass wir seine Bestandteile und ihren Zusammenhang vorstellen
analysieren geht darüber hinaus und zeigt ggf. genauer, mit welchen grafischen und sprachlichen Mitteln gearbeitet wird, vor allem aber schätzt es auch die Qualität ein - im Hinblick auf Sachlichkeit und Betrachtungsfreundlichkeit. Dazu können noch Verbesserungsvorschläge kommen.
Das Thema des Schaubildes: Das Thema wird oben in einer Art Kopfzeile benannt: Es geht um die Analyse epischer Texte, zum Beispiel einer Kurzgeschichte, einer Romanepisode u.ä. Hier kann man dann allerdings noch weitergehen, wenn man sich das Schaubild anschaut: Es handelt sich um eine Art Fließdiagramm, bei dem von oben nach unten durchgehen die Arbeitsschritte aufgeführt sind, die zu einer solchen Analyse gehören.
Aufbau des Schaubildes:
Damit ist man eigentlich auch schon bei der Frage des Aufbaus. Es geht um Arbeitsschritte, die von oben nach unten in ihrer natürlichen Reihenfolge vorgestellt werden.
Zu einzelnen Punkten werden dann noch Details ausgefächert (etwa beim Einleitungssatz).
Dann werden die Bereiche Inhalt, Handlung und Erzähltechnik als gleichwertig nebeneinandergestellt.
Inhalt und Handlung werden dann noch um Zeit und Ort sowie die Figurenkonstellation erweitert.
Die Erzähltechnik wird noch erweitert um sprachliche Besonderheiten. Dazu kommt der Ratschlag, ihre Vorstellung möglichste mit Klärung der Funktion zu verbinden.
Zusammenfassungen: Wie bei fast allen Analysen sollten am Ende noch mal die Erkenntnisse bzw. Ergebnisse zusammengefasst werden.
Dabei geht es zum einen um die Intentionalität, also die Frage der inhaltlichen Aussage des Textes.
Dazu kommt dann parallel und zugleich verbindend die Zusammenfassung der künstlerischen Vermittlung: Wie wird die Aussage denn präsentiert - und bei einem epischen, also einem literarischen Text kann man davon ausgehen, dass der Verfasser seinen Erzähler schon ein paar besondere Einfälle präsentieren lässt.
Die Zusätze des Lesers Wie immer bei Kunst gilt auch für den Leser von epischen Texten, dass er sie erst mit seinen eigenen Zusätzen zu einem kompletten Kunstwerk macht. Es gilt ja der Satz: "Kunst entsteht im Auge des Betrachters."
Das bedeutet zum einen, dass erst der Leser der Kurzgeschichte einen Sinn geben kann, indem er sie auf etwas bezieht, das für ihn wichtig ist. Weil das über den Text hinausgeht, wird das hier als "textexterne Deutung" bezeichnet, was auch für den nächsten Punkt gilt.
Auch die Bedeutung einer Kurzgeschichte wird letztlich durch den oder die Leser bestimmt. Sie entscheiden darüber, ob die Kurzgeschichte etwas Wichtiges auf eine besondere Art und Weise literarisch präsentiert.
Damit ist man dann auch schon bei der Frage der Wertung, die im Schaubild aufgegliedert wird in eine sachliche und eine persönliche.
Die sachliche kann sich etwa damit beschäftigen, inwieweit die Kurzgeschichte dem Ideal dieser Gattung entspricht. Oder aber es geht um den besonderen Einfall, der ja zu jedem guten Stück Literatur gehört.
Während diese sachliche Wertung noch für eine Klärung mit anderen gedacht ist und deshalb möglichst überzeugen sollte, ist die persönliche Wertung eben ganz subjektiv und darf es auch sein. Der eine mag eben lange Beschreibungen, der andere steht eher auf schnelle Handlung.
Zur "Gestaltung des Schaubildes
Hier geht man kurz auf die grafischen und ggf. auch sprachlichen Mittel des Schaubildes ein.
In diesem Falle fällt die Hervorhebung des Themas durch eine Art Wolkenrand auf,
dann die kastenartige Sonderstellung der Vorarbeiten,
schließlich die Pfeile, die Nacheinander-Abläufe deutlich werden lassen
und einfache Striche zu Unterpunkten
Gruppierungen werden durch geschweifte Klammern verdeutlicht.
Am auffallendsten ist die grafische Darstellung des Lesers in einer Figur mit einer Sprechblase. Das ist insofern gerechtfertig, als dem Leser wie bei allen Kunstwerken so auch bei epischen Texten (dem Thema des Schaubildes) eine besondere, über den Text hinausgehende Bedeutung zukommt.
Das hätte man übrigens noch deutlicher vom Rest abgrenzen können - durch eine Art Mauer zwischen Textinhalt und Leserkommentar, die ja schließlich übersprungen werden muss, um zu weiterführenden Einsichten zu kommen.
Abschließende Würdigung des Schaubildes
Am Ende geht es um die Frage, wie gut das Schaubild ist - inhaltlich und vom Aufbau her.
Dazu gehört die Frage, was möglicherweise noch fehlt und
was anders hätte gemacht werden können oder sollen.
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