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Fabel vom guten Menschen und seinem Unglück


Woran Äsop noch nicht gedacht hat: Fabel vom guten Menschen und seinem Unglück

Von Äsop, einem klugen Menschen aus dem antiken Griechenland, sind viele Geschichten überliefert. Sie werden alle als Fabeln bezeichnet, obwohl es gar nicht immer um Tiere geht.
Einen guten Überblick gibt es auf der der folgenden Seite, auf der auch ein sehr schönes Buch vorgestellt, das wir vor allem in der Hörbuch-Fassung schätzen.
https://www.schnell-durchblicken2.de/fab-rezension-fabelbuch-inkiow

Einen der Lehrer, die heimlich für uns manchmal etwas schreiben, hat das zu der folgenden Geschichte angeregt, die auch von Äsop stammen könnte:

Marte Westing, "Der gute Mensch und sein Unglück"
Ein Mann, der äußerst beliebt war, weil er zu allen Menschen freundlich war, wurde eines Tages plötzlich vermisst. Schnell machten sich alle auf und suchten ihn. Schließlich wurde er am Rand eines Waldes gefunden, übel zugerichtet. Erschrocken fragte man ihn, was geschehen sei. Daraufhin erzählte er, dass er von Räubern überfallen worden sei. Jetzt war das Erstaunen groß und einer drückte aus, was alle dachten: "Du bist doch immer freundlich zu allen Menschen. Wie konnte das passieren. Lohnt sich das Freundlich-Sein denn dann überhaupt?"  Der gute Mensch richtete sich mühsam auf, schaute seinem Gegenüber tief in die Augen und sagte leise: "Jedes Mal, wenn ich freundlich war, habe ich mich selbst besser gefühlt. Warum soll ich darauf verzichten, nur weil ich einmal Unglück habe."

Anmerkung:
Hier könnte man die Antwort am Ende weglassen und selbst überlegen, was man in der Situation gesagt hätte.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Wort "Unglück" am Ende genauer zu überprüfen. Kann man wirklich den Überfall durch eine Räuberbande vergleichen mit einem Ast, der einen bei einem Sturm trifft?

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