Fontane, "Ich bin hinauf, hinab gezogen" als Reisegedicht, das dem Zuhause deutlich den Vorzug gibt
In seinem Gedicht "Ich bin hinauf, hinab gezogen" macht Fontane deutlich, dass die Fremde (auch) betrügen kann und man dort nur Einsamkeit findet. Einer lauten, wenn auch vielfarbigen Welt draußen wird in typisch romantischem Sinne die alte Heimat gegenübergestellt. Ganz bewusst setzt Fontanes Gedicht auf Beschränkung.
Anmerkungen zu unserer Bearbeitung:
Äußere Form:
Vierhebiger Jambus
Kreuzreim mit männlichen und weiblichen Verschlüssen
In der ersten Strophe:
Rückblick auf die Suche nach Glück in der Fremde,
Erfahrung von Betrug und Einsamkeit (diese wird hier im Unterschied zu vielen Gedichten der Romantik negativ gesehen)
Die zweite Strophe
präsentiert dann einen weiteren Rückblick,#
der im Hinblick auf die Fremde vor allen Dingen Lärm und Vielfarbigkeit hervorhebt.
Letzteres wird heute eher positiv gesehen, Fontante sieht das in diesem Gedicht eher mit den Augen eines einfachen Menschen aus einer Kleinstadt, der zum ersten Mal die Glitzerwelt von Las Vegas sieht.
Auf jeden Fall gibt es dort weder Wärme noch echtes Leben.
Die dritte Strophe
präsentiert dann die gute Welt der Heimat,
die vor allem durch Alter, d.h. Tradition, eine bekannte Umgebung und eben auch persönliche Beziehungen gekennzeichnet ist.
Betont wird, dass in einer solchen Umgebung schnell das am Anfang beschriebene falsche Verlangen verschwindet.
Die vierte Strophe
präsentiert eine Art Auswertung:
Die Fremde wird vor allen Dingen als Ort der Kränkung beschrieben, wo es zwar vieles gibt, was um einen wirbt, aber man nicht wirklich zufrieden gestellt wird.
Positiv hervorgehoben wird das Haus als der Ort persönlichen Glücks, dann die Heimat als der umgebende Raum des Bekannten
und am Ende sehr mutig die Beschränkung, man könnte vielleicht auch sagen Konzentration auf das Wesentliche.
Mit diesen Dingen jedenfalls sind für das lyrische Ich dieses Gedichtes Glück und die richtige Welt, in der man leben möchte, verbunden.
Was ist Thema Reisen angeht,
so wird das hier vorwiegend als Enttäuschung gesehen,
das nur kaltes, falsches Leben produziert.
Dem gegenüber steht positiv die Heimat, der vertraute und bewährte Ort mit den ebenfalls vertrauten und bewährten Beziehungen. Dies wird als Ort des richtigen Glücks angesehen.
Diskussion:
Aus heutiger Sicht erscheinen diese Vorstellungen als sehr antiquiert, ja fast hinterwäldlerisch.
Schön wäre es, wenn sich dazu eine offene Diskussion ergeben würde, die nicht von den Versprechungen der Touristikwerbung ausgeht, sondern von eigenen Erfahrungen oder auch denen anderer.
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