Heinrich Heine, "Dass du mich liebst, das wusst' ich"
Heinrich Heine,
Dass du mich liebst, das wusst' ich
Dass du mich liebst, das wusst’ ich, Ich hatt’ es längst entdeckt; Doch als du mir’s gestanden Hat es mich tief erschreckt.
Ich stieg wohl auf die Berge Und jubelte und sang; Ich ging an’s Meer und weinte Bei’m Sonnenuntergang.
Mein Herz ist wie die Sonne So flammend anzusehn, Und in ein Meer von Liebe Versinkt es groß und schön.
Anmerkungen zum Gedicht:
Ein sehr ungewöhnliches Liebesgedicht, weil es die Gespaltenheit auf sehr extreme Weise ausdrückt.
Es geht hier weniger um die Frage: Soll ich hinfahren oder nicht o.ä., sondern es geht um sehr widerstreitende Gefühle.
Es beginnt mit der Feststellung, geliebt zu werden - das hat das Lyrische Ich nicht eben erst gemerkt, sondern wusste es schon.
Als die Liebe dann aber offen eingestanden wird, hat das Lyrische Ich damit ein Problem - ohne dass klar wird, worin es besteht.
Eine Hypothese könnte sein, dass es jetzt ernst wird.
Die zweite Strophe zeigt dann die widerstreitenden Gefühle, indem einmal von himmelhohem Jubel die Rede ist, dann von der Trauer beim Sonnenuntergang.
Am Ende dann der Vergleich mit der Sonne. Die eigene Liebe wird letztlich ähnlich gesehen wie Aufgang und Untergang der Sonne. Wichtig am Ende, dass da nicht einfach etwas untergeht, sondern etwas in einem "Meer von Liebe" versinkt - und dann kommt die Auflösung für die Frage nach dem Erschrecken: Die Liebe ist eben "groß und schön".
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