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Tipps zur Analyse von Reden


Tipps zur Analyse von Reden

Auf diese Seite sammeln wir alle Tipps, die einem bei der Analyse von Reden helfen.

Wir beginnen mit einem Schaubild, das gegen "Checklisteritis" hilft - das ist die Übertreibung mit endlosen Checklisten, die sich sowieso keiner merken kann.

Wir dagegen zeigen, wie man sich mit dem etwas ungewöhnlichen Begriff "EIPoMimiKri" ganz einfach die fünf Schritte merken kann, die zum Erfolg führen.
Weiter unten gehen wir dann noch genauer auf diese Schritte ein.

Außedem haben wir noch zwei weitere wichtige Prinzipien ins Schaubild aufgenommen: Zum einen "AnDi", die analytische Distanz, die verhindert, dass man den Text der Rede nur einfach wiedergibt.
Außerdem ist da "Tebe", der Meister des Textbezugs. Dem gelingt es nämlich, immer wieder vom Text auszugehen bzw. sich darauf zu beziehen.

Wie man eine optimale "Einleitung" verfasst

Hierauf gehen wir noch genauer ein. Bitte etwas Geduld!

Wie man mit dem Inhalt der Rede am besten umgeht

Hierauf gehen wir noch genauer ein. Bitte etwas Geduld!

Wie man die "Position" des Redners erkennt, also das, was er erreichen will

Hierauf gehen wir noch genauer ein. Bitte etwas Geduld!

Wie man die Mittel beschreibt, die der Redner verwendet, um seine Ziele zu erreichen

Hierauf gehen wir noch genauer ein. Bitte etwas Geduld!

Wie man kritisch zu der Rede Stellung nehmen kann

Hierauf gehen wir noch genauer ein. Bitte etwas Geduld!

Beispiel für eine Rede-Analyse


Vorstellung eines Onlinekurses zum Thema "Analyse von Reden"

Im Folgenden präsentieren wir einen sog. "Onlinekurs", der vor Jahren entwickelt wurde, um Schülern beim Umgang mit Reden zu helfen.
Da er viele wertvolle Infos und Anregungen enthält, präsentieren wir ihn hier mal fortlaufend.

1.    Was sind Reden überhaupt?
Siehe weiter unten!
2.    Worauf kommt es bei der Analyse von Reden ganz allgemein an?
Siehe weiter unten!
3.    Wie klärt man den Kontext und die Erwartungen an die Rede?
5.    Wie beschreibt man zusammenfassend die Intention der Rede?

Kommt noch :-) Wer es besonders eilig hat oder andere Fragen zur Rede-Analyse stellen will, kann sich über das Kontaktformular gerne an uns wenden:
https://www.schnell-durchblicken.de/kontakt/
6.    Wie erkennt man die rhetorischen Mittel und bestimmt die entsprechende Eigenart der Rede?
Kommt noch :-)
7.    Wie kann man eine Rede abschließend einschätzen und bewerten?
Kommt noch :-)
8.    Abschließende Checkliste für die Rede-Analyse
Kommt noch :-)

1. Was sind Reden überhaupt? - Versuch einer Definition

Unter einer Rede wollen wir hier einen mündlich vorgetragenen Text verstehen, in dem jemand versucht, sich selbst und seine Gedanken möglichst gut zu präsentieren und zu-gleich bei den Zuhörern irgendetwas zu erreichen.

Zwei extreme Beispiele
Um hierbei einfach einmal zwei Extrempunkte zu markieren: Da gibt es auf der einen Seite die Rede zum 80-jährigen Geburtstag der Urgroßmutter, hier versucht zum Beispiel der Sohn als Festredner, diesen Tag und vor allem das „Geburtstagskind“ zu würdigen und zu-gleich die „Festgemeinde“ einigermaßen bei Laune zu halten oder besser: in Stimmung zu bringen. Das bedeutet auch ein gewisses Entertainment, bei dem der Redner selbst möglichst gut aussehen will.
Der andere Extrempunkt wäre zum Beispiel die Regierungserklärung des Bundeskanzlers, in der er versucht, seine Ziele vorzustellen und möglichst viel Zustimmung zu bekommen.

Reden als eine besondere Art von expositorischen Texten
Damit wird schon deutlich, wie „expositorisch“ Reden sind, d.h. wie sehr sie als Sachtexte an eine bestimmte Situation und einen bestimmten Zusammenhang gebunden sind. Au-ßerdem wird klar, dass Reden auf Effekte hin angelegt sind, sie bedienen sich dabei zahlrei-cher bewährter Mittel, die man sogar in Rhetorikkursen lernen kann – der eine mehr, der andere weniger.

Das Gemeinsame aller Reden
Natürlich gibt es fließende Übergänge vom Heiratsantrag - gewissermaßen als Mini-Rede - bis hin zu Grundsatzreden im Parlament, die Stunden dauern können. Allen ist aber gemein-sam die Bindung an eine bestimmte Situation und das Bemühen, sich möglichst effektvoll, d.h. wirksam zu präsentieren.

Arten von Reden
Die alten Griechen und Römer unterschieden übrigens drei Grundgattungen von Reden:
1.    Da gab es für sie zum einen „Gerichtsreden“, in der man sich um die Beurteilung zurückliegender Vorgänge stritt.
2.    Dann gab es so eine Art Beratungs- und Ermahnungsrede, sie analysierte zum ei-nen die Gegenwart, zum anderen versuchte sie darzustellen, was in Zukunft verbes-sert werden könnte.
3.    Schließlich gab es noch Lob- und Tadelreden, die sich auf einzelne Personen und ih-re konkreten Handlungsweisen bezogen.
In der Praxis werden diese Grundgattungen auch sehr gemischt auftauchen, da gibt es dann Plädoyers neben Streitgesprächen, die Laudatio (Lobrede) neben dem Nekrolog (Nachruf), die Predigt als eine feste Einrichtung im Gottesdienst neben dem Referat, das auch seine Spielregeln hat.
Reden, die nicht gehalten, sondern niedergeschrieben werden
Immer gibt es auch fließende Übergänge zwischen wirklich mündlich gehaltenen Reden und schriftlichen Varianten, etwa einem Kommentar oder einem Aufruf.

Wer Lust hat, sein Wissen und Verständnis mal zu testen, kann die folgende Aufgabe lösen:
1.    Schaue dir in einem Lexikon eine Erklärung des Begriffs „Rede“ an und vergleiche diese mit unseren Festlegungen hier.
2.    Denke dir drei möglichst Beispiele von Reden aus, zunächst eine aus dem privaten Be-reich, dann eine, die schon in den öffentlichen Bereich gehört, deren Wirkungsgrad aber noch begrenzt ist, schließlich eine, die das Zeug hat, in die Geschichte einzugehen.
3.    Versuche mit Hilfe von Büchern oder auch durch Nachfrage bei Leuten, die du kennst und die dafür in Frage kommen, mindestens 5 berühmte Reden zu benennen.

2. Worauf kommt es bei der Analyse von Reden ganz allgemein an?

Zunächst die Lösung der Aufgabe der letzten Lektion:

1.    Schaue dir in einem Lexikon eine Erklärung des Begriffs „Rede“ an und vergleiche diese mit unseren Festlegungen hier.
•    In Meyers Großem Taschenlexikon heißt es z.B.: „Rede, Ansprache, mündliche Dar-legung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema oder Arbeits-gebiet. Die Rede ist im gesellschaftlichen und im politischen Bereich von großer Be-deutung, z.B. als politische Rede, Gerichtsrede, Laudatio, Predigt.“
•    Man merkt, dass dies eine in mehrfacher Hinsicht verengte Definition ist: Zum einen fehlt die Situationsgebundenheit und die daraus erwachsende Absicht, außerdem fehlt der mehr private Bereich sowie der Hinweis auf die vielfältigen Ausbaustufen vom kurzen Statement bis hin zur großen Rede auf einem Parteitag.

2.    Denke dir drei möglichst Beispiele von Reden aus, zunächst eine aus dem privaten Be-reich, dann eine, die schon in den öffentlichen Bereich gehört, deren Wirkungsgrad aber noch begrenzt ist, schließlich eine, die das Zeug hat, in die Geschichte einzugehen.
•    Ein ganz kleines, aber sehr bedeutsames Beispiel wäre etwa, wenn der Familie die neue Freundin irgendwann mal vorgestellt werden muss. Auch da kommt es auf die oben genannten Punkte an.
•    Hier könnte man etwa die Antrittsrede des neuen Trainers einer Mannschaft nehmen.
•    Die Rede des Bundespräsidenten bei der Eröffnung des Holocaustmuseums in Berlin.

3.    Versuche mit Hilfe von Büchern oder auch durch Nachfrage bei Leuten, die du kennst und die dafür in Frage kommen, mindestens 5 berühmte Reden zu benennen.
•    Die so genannte Hunnenrede Kaiser Wilhelms II.
•    Reden von Hitler und Wels zum Ermächtigungsgesetz 1933
•    Die Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede Churchills
•    Rede Präsident Kennedys in Berlin: „Ich bin ein Berliner“
•    Martin Luther Kings Rede „I have a dream!“

Nun zum eigentlichen Thema dieser Kurseinheit: Worauf kommt es bei der Analyse von Reden ganz allgemein an?
Bevor wir in den folgenden Lektionen auf die einzelnen Punkte genauer eingehen, wollen wir uns hier erst einmal einen allgemeinen Überblick verschaffen, wobei die verschiedenen Gesichtspunkte sich eigentlich ganz natürlich aus unserer Definition einer Rede ergeben:

Klärung der Situation, des ursprünglichen Verwendungszusammenhangs
Wenn Reden in einer ganz bestimmten Situation stehen und auf sie reagieren bzw. versu-chen, sie zu beeinflussen, muss zunächst einmal dieser Kontext geklärt werden. Häufig gibt es dabei spezifische Probleme oder auch heikle Aspekte. Man denke etwa an eine Situation, bei der eine Fußballmannschaft einen Aufstand den alten Trainer durch eine Art Aufstand zum Rücktritt gezwungen hat, weil dieser ihnen im Training zu hart und psychologisch zu ungeschickt erschien.
Wenn der neue Trainer jetzt erst mal antritt, um in einer kurzen Rede seine eigenen Vorstel-lungen darzulegen, dann hat er verschiedene „Momente“ zu berücksichtigen, z.B. Rücksicht auf den alten Trainer, Sicherung der eigenen Autorität, indem er den „Aufstand“ gegen den alten Trainer und damit die Entstehungsbedingungen seines eigenen Amtes möglichst ver-schleiert. Dann geht es sicher darum, Kompetenz zu zeigen, aber auch eine Vision, wie man etwa trotz der schlechten Saison des Vorjahres Meister werden kann.
Nur wenn man diesen „ursprünglichen Verwendungszusammenhang“ angemessen berück-sichtigt, wird man der Rede insgesamt gerecht, auch wenn einen eigentlich die konkreten Umstände im 1. FC Irgendwo gar nicht interessieren, sondern man es als Beispiel für das Verhältnis von Sport und Wirtschaft an einer Fachhochschule analysieren möchte.

Dann daraus der Erwartungen
Es ist klar, dass zu den Voraussetzungen, zum Kontext einer Rede auch die Erwartungen gehören, die die Zuhörer an die Rede stellen. Diese bestimmen nämlich in gewisser Weise die Möglichkeiten mit, die der Redner überhaupt hat. In unserem Beispielfall erwarten die Spieler, dass der neue Trainer irgendwie zumindest noch kurz auf den Skandal um seinen Vorgänger eingeht, das Ganze möglichst aber auch schnell abschließt, um zu neuen Ufern aufbrechen zu können. Falls jemand aus der Vereinsführung dabei ist, möchte der natürlich eine erste Vorstellung davon bekommen, wie sehr der neue Trainer die Mannschaft begeis-tern kann usw.
Bei den Erwartungen muss man neben der Ebene der Beteiligten aber auch noch eine andere Ebene unterscheiden, nämlich die der Interpreten der Rede – in unserem Zusammenhang sind wir das natürlich selbst: Wir wissen natürlich mehr als die Beteiligten am Ursprungsge-schehen, wir kennen hoffentlich verschiedene Tricks und stellen uns z.B. die Frage, welche davon der Redner verwenden wird.

Dann die Rede selbst
Im Zentrum der Analyse stehen dann natürlich die Rede selbst, ihre Themen, der Gedanken-gang, die Thesen, dabei immer auch schon besondere rhetorische Mittel, meistens beginnt die „Rhetorik“ einer Rede ja schon bei der Einleitung – einfach, weil die ersten Worte von besonderer Bedeutung sind und die Richtung bestimmen, die Atmosphäre. Eine wichtige Rolle spielt natürlich auch der Schluss, weil von dort aus schließlich etwas bewirkt werden soll.
Nur schon mal angemerkt sei hier, dass dieser Teil der Analyse am einfachsten und zugleich manchmal auch am schwierigsten ist: Am einfachsten ist er, weil eine Rede grundsätzlich genauso analysiert wird wie jeder andere expositorische Text – am schwierigsten, weil das natürlich nicht jedem geläufig ist. Da es bei uns an anderer Stelle Infos und Tipps zum Umgang mit darstellenden, expositorischen Texten gibt, sei hier nur kurz darauf verwiesen, dass am wichtigsten „analytische Distanz“ ist, d.h. man soll den Inhalt nicht wiedergeben, sondern zeigen, wie der Redner seine Rede aufbaut und was er in den einzelnen Teilen tut und zu-gleich bezweckt.

Intentionalität - Was will der Redner erreichen?
Wenn man sich mit den Einzelheiten der Rede beschäftigt hat, kommt man zu den Zusam-menfassungen: Dazu gehört zunächst einmal im Nachhinein die Feststellung, was der Redner nun wirklich gewollt hat – im Vergleich zu der erwarteten Intention. Hier kann man sich helfen, indem man einfach von einer Formulierung ausgeht wie zum Beispiel: „Insgesamt hat diese Rede deutlich gemacht, dass der Redner vor allem ... will. Seine wesentlichen Ar-gumente sind dabei ...  Mögliche Einwände spielt er mit dem Hinweis herunter ...

Rhetorische Eigenart
Zur Ebene der Zusammenfassung gehört dann auch die zusammenfassende Frage nach den grundsätzlichen rhetorischen Mitteln, die schon mit der Eigenart zusammenhängen: Ist die Rede eher nachdenklich, auf Überzeugung angelegt – oder aber demagogisch, agitatorisch.

Bewertung
Am Ende sollte eine Bewertung stehen, die zum Beispiel ganz allgemein diese Eigenart noch einmal aufnimmt, bis hin zu persönlichen Bewertungen oder einem einordnenden Vergleich. Hier ist also zu unterscheiden zwischen eher sachlichen Einschätzungen (der Redner hat sei-ne Ziele so und so weit erreicht!) und persönlichen Urteilen: „Für meinen Geschmack trägt der Redner zu dick auf.“ Oder: „Der Redner hat wahrscheinlich Recht, wenn er sagt ... aber ich finde, man müsste dem mehr Widerstand entgegensetzen“ – und dann sollten konstrukti-ve Vorschläge folgen, die nachvollziehbar sind, auch wenn man sie nicht persönlich nicht übernimmt – wichtig für das Verhältnis zwischen der Individualität von Schülern und denen der beurteilenden Lehrer.

Aufgabe:
An deiner Schule hat die vorgesetzte Behörde verfügt, dass auch Oberstufenschüler in ausfal-lenden Stunden nicht nur zusätzliche Aufgaben zu lösen haben, sondern diese sind auch noch im Klassenraum zu bearbeiten, wobei mindestens am Anfang und am Ende der Stunde die Anwesenheit von einem Lehrer kontrolliert wird.
Du bist als Schüler mit 5 anderen Schülern Mitglied der Schulkonferenz und hast dich bereit erklärt, zu dem Punkt eine Erklärung abzugeben.
1.    Welche „Momente“ der Situation spielen eine Rolle und sind von dir zu berücksichtigen?
2.    Welche Erwartungen haben die verschiedenen Teilnehmer der Sitzung an dich (Mitschü-ler, Eltern, Lehrer, Schulleiter)?
3.    Welche Intentionalität (Absicht) könnte deine Rede haben?
4.    Mit welchen Hauptmitteln (s.o.) könntest du versuchen, dein Ziel zu erreichen?

Wir setzen den Abdruck dieses Kurses demnächst fort.

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