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Grundgesetz: Entstehung in 10 Punkten

Entstehung des Grundgesetzes - in 10 Punkten leicht verständlich


  1. Die Ausgangslage
    Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und dem Ende des II. Weltkrieges übernahmen die Alliierten erst mal gemeinsam die Kommandogewalt über Deutschland und teilten es in vier Besatzungszonen auf - die sog. Ostgebiete wurden dann schon den Polen zur Verwaltung übergeben.

  2. Die doppelte Aufgabe beim Umgang mit den besiegten Deutschen
    Was den Umgang mit den Deutschen anging, so galt es zum einen die Verbrechen der NS-Zeit zu bestrafen und zum anderen einen demokratischen Neuaufbau im Sinne der West-Alliierten einzuleiten, während die sowjetische Besatzungszone ins Sowjetsystem eingegliedert wurde.

  3. Demokratischer Neuaufbau von unten nach oben
    Konkret bedeutete das einen demokratischen Neuaufbau von unten nach oben bis zur Ebene der Länder wie Bayern usw.

  4. Der Kalte Krieg schafft die Voraussetzungen für einen westlichen Separatstaat
    Als durch den beginnenden Kalten Krieg die Spannungen zwischen den drei Westmächten und der Sowjetunion immer größer wurden, ging der Westen eigene Wege: Als erstes schlossen sich Anfang 1947 die amerikanische und die britische Zone zur Bizone zusammen, später kam die französische Zone dazu - spöttisch sprachen einige Deutsche von "Trizonesien".

  5. Frühjahr 1948: Der entscheidende Schritt in London
    Im Frühjahr 1948 kam es in London zu einer Konferenz, auf der die drei Westmächte und die BeNeLux-Staaten Vorschläge für den Aufbau eines westdeutschen Staates entwickelten.

  6. 1. Juli 1948: Die "Frankfurter Dokumente" als Vorgaben der Alliierten für eine westdeutsche Verfassung
    Die wurden dann als sogenannte Frankfurter Dokumente am 1.7. den Ministerpräsidenten der West-Länder in Deutschland übergeben.

  7. Auseinandersetzungen um die Vorgaben der Alliierten
    Es kann dann zu einigen Auseinandersetzungen, weil die Deutschen keine Verfassung, sondern nur eine Art vorläufiges "Grundgesetz" wollten und sie auch einen stärkeren Zentralstaat wollten als die Alliierten. Die wollten die nämlich in dieser Phase noch nicht so viel geballte deutsche Macht wieder entstehen sehen.

  8. Das Umfeld der Entstehung des Grundgesetzes
    Parallel kam es zur Währungsreform in den drei Westzonen, was die Berlin-Blockade durch die Sowjetunion und als Antwort die Luftbrüche hervorbrachte.

  9. Der "Parlamentarische Rat" - die "Väter" und "Mütter" des Grundgesetzes
    Vor diesem Hintergrund tagte ein sog. "Parlamentarischer Rat" mit Adenauer als Vorsitzendem, der das spätere Grundgesetz ausarbeitete. In vielen Bereichen musste man sich an die Vorgaben der West-Alliierten halten - aber man hielt das Ergebnis sowieso für ein Provisorium, das nach der erhofften Wiedervereinigung Deutschlands durch eine richtige Verfassung abgelöst werden sollte.

  10. Die Annahme des Grundgesetzes und die unmittelbaren Auswirkungen
    Im Mai 1949 wurde das Grundgesetz vom Parlamentarischen Rat verabschiedet und musste dann noch von den Länderparlamenten und den alliierten Militärgouverneuren abgesegnet werden. Was heute kaum jemand für möglich hält: Der bayerische Landtag lehnte das Grundgesetz ab, weil es zu wenig die Eigenständigkeit Bayerns berücksichtigte. Das änderte aber nichts an der Annahme und Gültigkeit - und so konnte im August 1949 der erste Bundestag gewählt und dann eine Regierung unter Konrad Adenauer gebildet werden.
    In der sowjetisch besetzten Zone wurde als Reaktion die DDR gegründet.

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